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Medien: Ernster Herbst

Die Berliner Luftbrücke und ein Tunnelunglück – Sat 1 setzt auf ambitionierte TV-Dramen

Mit einer Steilvorlage startet der Sender Sat 1 in den kommenden Herbst. Man wolle sich mit „großer Ernsthaftigkeit“ dem zweiten Fernsehhalbjahr widmen, verkündete Geschäftsführer Roger Schawinski, als er am Dienstagabend in Hamburg die Programmhöhepunkte für Herbst und Winter vorstellte. „Die Trashwelle ist glücklicherweise an uns vorbeigeschwappt“, sagte er. Zum neuen Ernst gehören der sonntägliche „Talk der Woche“ mit Bettina Rust (ab 7. August) und etliche ambitionierte TV-Dramen. Allen voran der Zweiteiler „Die Luftbrücke“ mit Heino Ferch und Ulrich Tukur, bei dem die spektakuläre Versorgung Berlins drei Jahre nach Kriegsende anhand einer Liebesgeschichte erzählt wird. Ob aus dem „TV-Event“ eine zweites „Wunder von Lengede“ wird, muss sich zeigen. Auch einen aufwendigen Katastrophenfilm wird es wieder geben. „Der Todestunnel“ mit Aglaia Szyszkowitz, Götz Otto, August Zirner und Dominic Raacke verarbeitet die tragischen Straßentunnel- Unfälle der letzten Jahre.

Im Serienbereich kündigte Sat-1- Fiction-Chefin Alicia Ramirez, die gerne wieder „innovativ und mutig“ sein will, zwei wichtige Neustarts an: „Bis in die Spitzen“, in deren Mittelpunkt Jeannette Hain und zwei konkurrierende Friseursalons stehen. Was recht flott beginnt, wird schnell zu einem existenziellen Beziehungsdrama. Ähnlich bewegend geht es bei der mit Spannung erwarteten, achtteiligen Krimiserie „8 Days“ zu, bei der ein ehemaliger LKA-Beamter nach einem Gedächtnisverlust sein Leben wieder zusammensetzt.

Doch damit es bei Sat 1 nicht zu ernsthaft wird, gibt es drei große Comedy-Comebacks: Bastian Pastewka spielt sich selbst, Anke Engelke bekommt ein neues einstündiges Format, und das Urmel wird neu verfilmt – mit Dirk Bach in der Hauptrolle. Auch ansonsten sei für „ganz großen Spaß“ gesorgt, sagte Unterhaltungschef Matthias Alberti. Am 30. Juli gibt’s „Das große Promi-Grillen – Jetzt geht’s um die Wurst“, in „Frauenhelden – Machos in der Sackgasse“ werden vier selbstbewusste Junggesellen aufs Glatteis geführt, und auf einem computeranimierten Riesen-Spielbrett heißt es dann „Promi, ärgere dich nicht“. Hier setzt man also weiter auf ulkige bis alberne Familienunterhaltung und hat außerdem die überaus erfolgreiche Serie „Verliebt in Berlin“ mit Alexandra Neldel in der Hauptrolle als hässliches Entlein bis September 2006 verlängert.

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