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FERNSEHOlymp: Schweigen ist Silber

Olympia ist eine tolle Sache, das steht mal fest. Wenn da nicht dieses blöde Thema Doping wäre. Ein Kommentar von Thomas Eckert.

Olympia ist eine tolle Sache, das steht mal fest. Wenn da nicht dieses blöde Thema Doping wäre. Eigentlich, um es mit der Olympiasiegerin im Mountainbike Sabine Spitz zu sagen, wäre Olympia sogar die tollste Sache der Welt – ohne Doping. Doping macht Probleme. Nicht nur für die, die gedopt haben und sich nicht erwischen lassen wollen. Vor allem für die, die sich von Amts wegen mit dem Thema beschäftigen müssen. Das sind neben den Offiziellen vor allem die Journalisten. Und die Journalisten haben es schwer. Sie sitzen in der Klemme. Auf der einen Seite sich und uns immer wieder begeistern zu müssen, trotz aller Bedenken, auf der anderen kühlen Kopf bewahren und immer wieder darauf hinweisen, dass vielleicht doch nicht alles ausschließlich mit erlaubten Mitteln zugegangen sein könnte. Usain Bolt, der Wunderläufer, holt dreimal Gold und deklassiert das Feld – kann das mit rechten Dingen zugegangen sein, fragt Wolf-Dieter Poschmann. Er fragt es nur, denn er weiß es nicht. Und Phelps, dieser Superalbatross? Könnte da nicht auch was gewesen sein? Könnte. Vielleicht. Die Kommentatoren munkeln. Sie wissen – nichts. Wenn man nichts weiß, schweigt man besser, lautet eine goldene Regel. Besser ist allerdings: recherchieren, recherchieren, recherchieren. Wo war eigentlich die ganze Zeit Hajo Seppelt, der Mann fürs Grobe? Er hätt's doch wissen müssen – eigentlich. Thomas Eckert

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