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Forschung: Neue Medienformate verschlechtern Politik-Wissen

Medienformate wie Talkshows führen nach Ansicht des Dresdner Kommunikationswissenschaftlers Wolfgang Donsbach zur Verflachung von politischem Wissen.

Dresden - Zugleich beklagte Donsbach auf einem internationalen Medienkongress in Dresden, dass immer weniger Jugendliche Zeitung lesen. "Die Zahl der regelmäßigen Zeitungsleser im Alter zwischen 15 und 29 hat sich in den vergangenen 25 Jahren halbiert. Das wird auch durch das Internet nicht kompensiert. Es bleibt ein Vakuum", sagte der Professor. Das werfe die Frage auf, wie politische Kommunikation künftig aussehen solle und welche Folgen sich für die Demokratie ergeben.

Bei der gemeinsamen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Publizistik und Kommunikationswissenschaften und der Internationalen Vereinigung für Kommunikation (ICA) mit Sitz in Washington D.C. diskutieren seit Montag in Dresden rund 1800 Wissenschaftler aus aller Welt. Die ICA ist der weltgrößte Verband von Kommunikationswissenschaftlern und richtet nur alle vier Jahre außerhalb Nordamerikas seine Jahrestagung aus.

Die Berufsaussichten von Absolventen der Studienrichtungen Kommunikationswissenschaften schätzte Tagungsleiter Donsbach als "überwiegend gut" ein. Umfragen hätten ergeben, dass 96 Prozent aller Absolventen einen Job im Medienbereich erhielten.

Schwerpunktthema der Konferenz ist die "Netzwerkbildung durch Kommunikation". Als Referent wird unter anderem der Philosoph Jürgen Habermas erwartet. Bei den insgesamt rund 1250 Vorträgen geht es unter anderem um soziale Folgen der Digitalisierung im Medienbereich, Auswirkungen von Video-Spielen, den Sinn von Umfragen oder die Kommunikation von Gesundheitsthemen. Zudem wird der zunehmende Einfluss der Wirtschaft auf den Journalismus behandelt. Andere Vorträge beschäftigen sich mit der Zukunft von Tagezeitungen. Die Konferenz geht am Freitag zu Ende. (tso/dpa)

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