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Darf rauchen: der "Duke".

© Gearbox Software

Action-Spiel: Der Duke ist wieder da

14 Jahre hat es gedauert, nun ist es fertig. Wirklich! Duke Nukem Forever erscheint in wenigen Wochen. Fans werden ihren Spaß am zynischen Über-Macho haben.

Wenn die ursprüngliche Entwicklerfirma 3D Realms gefragt wurde, wann denn nun endlich der neue Teil des Computerspiels Duke Nukem erscheine, antwortete sie stets mit dem Satz: "When it's done." Nie gab es einen Termin, immer nur die Aussage, es komme, "wenn es fertig ist". Nach zwölf Jahren war 2009 dann das Geld alle, die Entwickler wurden entlassen und aus Duke Nukem wurde ein Mythos: das auf ewig unvollendete Spiel, das einst viele Fans hatte.

Nun ist es doch noch fertig geworden. Selbstverständlich mit Verzögerung. Die Produktionsfirma Gearbox hatte so viel Stil, den Starttermin noch ein letztes Mal zu verschieben. Ursprünglich sollte Duke Nukem Forever im Mai erscheinen, nun aber kommt es am 10. Juni. Ganz sicher.

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Und für die Fans, die nach 14 Jahren noch übrig sind, könnte sich das Warten gelohnt haben. Denn der Duke ist ganz der Alte und die Geschichte ähnelt der in den früheren Teilen Duke Nukem 3D und Duke Nukem: Manhattan Project. Der Über-Macho Duke rettet die Welt vor fiesen Außerirdischen, die Frauen entführen, Menschen in Schweine verwandeln und für sich kämpfen lassen. Dazu muss er viel klettern, springen, kriechen und selbstverständlich wie verrückt um sich schießen. Neben der Welt erlöst er natürlich auch ein paar hübsche Frauen, die gemeinerweise an Bomben gekettet wurden, und gibt dabei stets seine zynischen, chauvinistischen und selbstverliebten Sprüche ab. "Hail to the king, baby!"

Praktisch alles an dem Spiel sei neu, sagt Randy Pitchford, der eine der früheren Versionen mitentwickelt hatte und nun Chef des Entwicklerstudios Gearbox ist, das die Rechte übernommen hat. Doch so ganz stimmt das nicht und soll es wohl auch nicht. Duke Forever fühlt sich doch sehr an wie das legendäre Duke 3D – und dieser Effekt war bestimmt beabsichtigt.

Die Geschichte, wie gesagt, ist die gleiche: Auch dieses Mal bewegt sich der Duke durch eine funktionierende amerikanische Stadt – durch Burger-Filialen, Kinos, Toiletten und so weiter. Na und?, ließe sich fragen, tun sie das nicht alle? Ja, das tun sie, heute. 1997 aber, als Duke 3D herauskam, war das ein revolutionäres Konzept. Damals spielten andere Shooter vor allem in dunklen Labyrinthen, deren einzige Aufgabe es war, den Weg anzuzeigen, den der Spieler nehmen musste.

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Die ursprüngliche Idee von Duke Nukem, dass jeder Raum auch seiner Bestimmung gemäß verwendet werden kann, wurde nun noch ausgebaut. So kann der Duke Toiletten nicht nur eintreten, sondern auch benutzen, und Flipperautomaten, die in der Gegend herumstehen, können nicht nur betrachtet, sondern nun auch bespielt werden. Solche Abwechslungen gibt es in vielen Ecken zu entdecken und sie machen Spaß.

Überhaupt hat das Studio sich bemüht, die Stimmung nachzubauen, die die alten Versionen auszeichnete. Denn auch das war damals neu: Der Held entsprach zwar den üblichen Stereotypen des muskelbepackten Killers, doch sein Ego war so übersteigert gezeichnet, dass es schon wieder als Ironie verstanden werden konnte. Wenngleich das nicht jeder tat. Kritiker hielten dem Spiel damals vor, es sei obszön, pornografisch und gewaltverherrlichend.

Ein Standard, den Gearbox offensichtlich erhalten wollte. So engagierte das Studio für die Chauvisprüche den gleichen Sprecher wie damals und baute kleine Gags wie Pornohefte oder eine Duke-Nukem-Actionpuppe ein, die irgendwo herumliegen.

Im Prinzip also hat sich kaum etwas geändert. Der Spieler muss herausfinden, auf welchem Weg er ein Areal zu durchqueren hat, um versteckte Schalter erreichen oder Türen öffnen zu können. Wobei die wichtigste Aufgabe jedes Levels wieder ist, ein "Babe" zu retten, eine junge Frau in im Zweifel knapper Kleidung.

Auch das Herz des Spiels, die sogenannte Engine, ist letztlich die ursprüngliche. Damals war sie herausragend, inzwischen aber darf sie als veraltet gelten. Auch wenn sie, wie Pitchford sagt, so oft umgebaut, erweitert und angepasst wurde, dass sie mit der originalen Engine nichts mehr zu tun habe.

Dass kaum etwas wirklich neu ist, zeigt zum Beispiel der Minimodus: Tritt der Duke auf eine leuchtende Portalplatte, schrumpft er auf Zentimetermaß und kann dann unter verschlossenen Türen hindurchkriechen. Auch die Feinde sind dann entsprechend winzig oder werden es, wenn sie die Platten betreten. Eine nette Erweiterung, die es aber auch früher schon gab: Damals ließ eine bestimmte Waffe die Feinde schrumpfen.

Außerdem gibt es wieder einen Mehrspielermodus. Hier kann der Spieler gegen Freunde zocken oder mit ihnen zusammen Aufgaben lösen. Diesen Modus gab es zwar früher, erstaunlicherweise hatten die Ursprungsentwickler von 3D Realms ihn aber nie für Duke Nukem Forever eingeplant.

Davon abgesehen aber hatte die Firma in den zwölf Jahren, in denen sie an dem Spiel herumbaute, tatsächlich einiges geschafft. Man habe, sagt Pitchford, vor allem die vielen losen Enden verknüpfen und die existierenden Puzzlesteine zu einem Spiel zusammensetzen müssen.

Gearbox hat sich aber Mühe gegeben, das Ganze mit ein paar eigenen Ideen zu erweitern. So gewinnt im Mehrspielermodus nicht unbedingt der Spieler, der am schnellsten schießt. Taktik und Gerissenheit werden ebenfalls bewertet. Wer seine Gegner beispielsweise mit einem Hologramm täuscht (ein solches gab es schon in der Version von 1997), statt sie nur niederzumähen, bekommt im Zweifel mehr Punkte. Na dann. Oder, wie der Duke sagen würde: "It's time to kick ass and chew bubblegum."

Gearbox Software: Duke Nukem Forever, erscheint am 10. Juni für PC, Playstation 3 und Xbox 360.

Mit freundlicher Genehmigung von Zeit Online.

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