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Medien: Geht die „Frankfurter Rundschau“ an den Rhein?

Doch die DDVG dementiert Exklusiv-Gespräche mit DuMont Schauberg

Alle paar Wochen kommt ein neuer Name eines Verlags ins Spiel, der angeblich bei der „Frankfurter Rundschau“ einsteigen will. Der jüngste: DuMont Schauberg. Die „Süddeutsche“ berichtete gestern, dass die Verhandlungen mit der SPD- eigenen Medienholding DDVG, die die „FR“ seit Mai 1994 zu 90 Prozent besitzt, kurz vor dem Abschluss stünden: Der Kölner Verlag („Kölner Stadt-Anzeiger“, „Kölnische Rundschau“, „Express“) wolle für 30 Millionen Euro einen 50-Prozent-Anteil an der Zeitung kaufen. DuMont wollte sich gestern zu eventuellen Kaufabsichten nicht äußern. DDVG-Geschäftsführer Jens Berendsen sagte, dass er „mit mehreren Interessenten“ verhandele. Auch auf einen Zeitrahmen für den Verkauf will er sich nicht festlegen: „Es kann lange dauern oder schnell gehen.“

Bislang dauerte es lange. Die DDVG sucht einen Käufer, kaum dass sie bei der „FR“ eingestiegen war. Sie wollte die Zeitung damals vor dem Konkurs retten, sanieren, wieder abstoßen. Doch die „FR“ erweist sich als schwer verkäuflich. Manchem möglichen Interessenten wie dem Münchner Verleger Dirk Ippen und der Verlagsgruppe Rhein-Main steht das Kartellrecht im Wege: Ippen gehört schon die „Offenbach Post“, der Verlagsgruppe Rhein-Main die „Mainzer Allgemeine Zeitung“. Abschreckend ist sicher auch, dass die „FR“ immer noch defizitär ist. Die DDVG selbst hat den Käuferkreis weiter eingeengt, in dem sie ausländischen Finanzinvestoren eine Absage erteilte.

Einen neuen Chefredakteur hat die „FR“ seit gestern: Uwe Vorkötter. Bei der „Berliner Zeitung“ ist Vorkötter vor einem Finanzinvestor geflohen. Als die „Berliner Zeitung“ verkauft wurde, hat er sich für DuMont Schauberg stark gemacht. Womöglich bekommt er es jetzt mit dem Kölner Verlag zu tun. nol

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