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Matthias Fornoff moderiert jetzt "heute".

© dpa

"heute": Fornoffs Debut: Kein Augenaufschlag, keine Beitöne

Matthias Fornoff ist angetreten, in der "heute"-Sendung des ZDF neue Akzente zu setzen. Bei seinem Debüt hielt er sich jedoch zurück.

heute – ZDF, 19 Uhr. „Zusammenhänge sehen, heißt die Welt verstehen“. Mit dem Zweiten sieht man besser. Die Mainzer hatten sich am Montag nicht lumpen lassen und in großformatigen Zeitungsanzeigen auf das Debüt von Matthias Fornoff als Moderator der „heute“-Nachrichten hingewiesen. Große Erwartungen. Zuletzt war Fornoff Leiter des ZDF-Studios in Washington. Der 47-Jährige rückte für Steffen Seibert beim Heimatsender ein, der Regierungssprecher in Berlin geworden ist. Professionelle Gelassenheit, den chronischen und mitreißenden amerikanischen Optimismus, das wolle Fornoff aus den USA mitnehmen, sagte er vorher im Interview. Aber die Welten-Agenda in den „heute“-Nachrichten sah natürlich auch aus der Brille Fornoffs’ nicht viel rosiger aus. Rosa nur die Krawattenfarbe des Moderators. AKW-Laufzeitenverlängerung, Urteil im Brunner-Prozess, Selbstmordanschläge in Pakistan, Erdbebenschäden in Neuseeland, die üblichen zwei Nachfragen bei den Korrespondenten, zur Vertiefung der moderne Verweis auf zdf.de – die „heute“-Nachrichten wurden von Fornoff routiniert und ohne Wackler abgewickelt. Kein Augenaufschlag, keine Beitöne, am Auffälligsten vielleicht noch der recht detaillierte Bericht pro und contra Kachelmann.

Ein „heute“-Moderator ist halt nicht wirklich ein Anchorman mit der Strahlkraft eines „heute journal“-Moderators à la Claus Kleber oder Maybrit Illner. Fornoff verzichtete bei seinem „heute“-Debüt auch (noch) darauf, am Ende eigene Akzente, eigene Geschichten zu setzen, ohne diesen bemüht kritischen Unterton, den er in Deutschland offenbar nicht so schätzt. Schönen guten Abend.

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