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Medien: Hörfunk: Schwarzer Peter

"Wir haben uns einen Start noch in diesem Jahr gewünscht", erinnert Annette Schmiedel, Sprecherin von Radio NRW, enttäuscht an die Hoffnungen vom August, als ihr Arbeitgeber zusammen mit Viva eine Lizenz für die Veranstaltung von Viva-Radio erhalten hatte. Inzwischen ist völlig unklar, wann das Hörfunkprojekt seinen Betrieb aufnehmen kann.

"Wir haben uns einen Start noch in diesem Jahr gewünscht", erinnert Annette Schmiedel, Sprecherin von Radio NRW, enttäuscht an die Hoffnungen vom August, als ihr Arbeitgeber zusammen mit Viva eine Lizenz für die Veranstaltung von Viva-Radio erhalten hatte. Inzwischen ist völlig unklar, wann das Hörfunkprojekt seinen Betrieb aufnehmen kann. Frühestens Mitte 2001 werden die ersten Hörer das neue Jugendprogramm über Mittelwelle und Internet empfangen können. Es kann aber auch durchaus noch bis Ende nächsten Jahres dauern.

An Radio NRW liege die Verzögerung nicht, betont Schmiedel. Nach ihrer Ansicht ist die Deutsche Telekom für die Planungsprobleme verantwortlich, weil diese nicht rechtzeitig die Standorte der Mittelwellensender vorbereitet habe. Den Schuh will sich die Telekom nicht anziehen: "Wir haben doch noch gar keinen offiziellen Auftrag bekommen", erhebt Klaus Patzelt Einspruch. Der Vertriebsbeauftragte aus dem Bereich Rundfunk-Kundenmanagement verweist darauf, dass ein Mittelwellensender mehrere hunderttausend Mark koste und nicht von heute auf morgen einzurichten sei. Die Telekom habe die Vorarbeiten rechtzeitig im November 1999 begonnen, als die Landesanstalt für Rundfunk die Lizenzen für die Mittelwellenfrequenzen Jülich und Nordkirchen ausgeschrieben habe. Mit dem eigentlichen Bau der beiden Sender könne die Telekom erst nach Auftragserteilung beginnen. Bis zur Fertigstellung vergingen dann bis zu zehn Monate, erklärt Patzelt.

Bis dahin basteln Viva und Radio NRW noch an ihrem Konzept, berichtet Schmiedel. Klar ist bisher nur, dass Viva-Radio ein serviceorientiertes Jugendprogramm mit Wetter, Nachrichten und Verkehrshinweisen sein wird. Produziert werden soll in bereits vorhandenen Studios in Oberhausen: Radio NRW beliefert die nordrhein-westfälischen Lokalradios mit einem Rahmenprogramm und betreibt das analoge Satelliten- und DAB-Angebot "Power Radio". Auch Viva-Chef Dieter Gorny will künftig auf moderne Technologie setzen, wie er schon im August sagte: "Mit der Mittelwellenlizenz in Nordrhein-Westfalen, die immerhin ein Viertel des bundesdeutschen Radiomarktes umfasst, und unserem von Beginn an konvergenten Radiokonzept sind wir bereits jetzt für weitere zukunftsträchtige technologische Entwicklungen - wie beispielsweise UMTS - hervorragend positioniert".

Viva zeigte sich seinerzeit so optimistisch, dass Gornys Mitarbeiterin Katrin Mehler meinte, dass es wahrscheinlich Ende des Jahres losgehe. Mittlerweile mag sich bei Viva niemand mehr über konkrete Zeitvorgaben äußern.

Stefan Genrich

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