zum Hauptinhalt

Im RADIO: Harte Nuss für Parzival

Tom Peuckert verrät, was Sie in den Hörfunkprogrammen auf keinen Fall verpassen dürfen

Ein kleines Pariser Hotel um die vorletzte Jahrhundertwende. Im Zimmer Nummer 7 geschehen grauenvolle Dinge. Schon der dritte Gast hat sich am Fensterkreuz erhängt. Man findet die Leichen mit verzücktem Gesicht und einer kleinen schwarzen Spinne im Mund. Ein Medizinstudent bietet sich an, das sonderbare Zimmer zu bewohnen und dem Spuk mit naturwissenschaftlicher Nüchternheit ein Ende zu bereiten. „Clarimonde“ heißt Uwe Scharecks Kriminalhörspiel für Freunde des Schaurig-Mysteriösen. Wer mit Spinnen bisher kein Problem hatte, wird hier garantiert eines bekommen (Deutschlandfunk, 21. Juni, 0 Uhr 05, UKW 97,7 MHz)

Wie ist die Menschheit eigentlich auf die Idee gekommen, zwei Formen der Landwirtschaft zu betreiben? Eine, die vor allem auf das Ergebnis achtet, auf Hektarerträge und maximalen Fleischgewinn, und eine andere, die Ackerböden als kostbare Leihgabe betrachtet und Tieren eine Seele zuerkennt. Für sein Feature „Demeter – Ursprung der Biohöfe“ ist Autor Konrad Lindner an den Ort gefahren, an dem die biologisch-dynamische Landwirtschaft ihren Anfang nahm. Ein paar Dutzend Kilometer von Berlin entfernt, bei Bad Saarow, liegt der älteste Demeter-Hof Deutschlands. Vor knapp 90 Jahren begann hier ein folgenreiches Experiment (Kulturradio vom RBB, 21. Juni, 9 Uhr 05, UKW 92,4 MHz).

Ritter Parzival zieht durch die Welt, um den wahren Gott und das echte Paradies zu finden. Die Figur der Artussage ist der Prototyp eines heldischen Mannes. Während Parzival bei Richard Wagner noch kindlich reine Züge trägt, sieht Tankred Dorst im Hörspiel „Parzivals Weg“ den Ritter viel problematischer. Dorsts Parzival erscheint als Triebtäter, als realitätsblinder Egoist. Seine Suche ist grundiert von Paranoia und Fundamentalismus. Die Gewaltfixiertheit der ritterlichen Welt wird im Hörspiel zum suggestiven Klangerlebnis (Deutschlandradio Kultur, 22. Juni, 18 Uhr 30, UKW 89,6 MHz).

Autor David Zane Mairowitz hat einen russischen Privatdetektiv namens Marlov erfunden, den er in den Abgründen des Weltkommunismus ermitteln lässt. Der neue Krimi „Marlov – eine harte Nuss“ führt in die Sowjetunion der frühen Achtziger, als KGB-Chef Juri Andropov für kurze Zeit die Staatsmacht übernimmt. Andropov erscheint persönlich in Marlovs Zelle, um ihn zu reaktivieren. Angeblich soll der Detektiv nur auf ein paar Bolschoi-Tänzer aufpassen, aber dahinter steckt ein Racheplan, der dem berühmtesten Künstler gilt, den die Sowjetunion je hervorgebracht hat (Deutschlandradio Kultur, 23. Juni, 21 Uhr 33).

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false