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Im RADIO: So klingt die Natur

Was Sie diese Woche im Hörfunk nicht verpassen sollten.

Wir sind perfekte Zitronenauspresser geworden, sagt der Göttinger Hirnforscher Gerald Hüther. Die Menschheit hat gelernt, die Ressourcen der Erde mit enormer Effizienz auszubeuten. Allerdings wächst die Ahnung, dass es nicht genug Zitronen auf der Erde gibt. Matthias Eckoldts Feature „Potenziale nutzen statt Ressourcen ausbeuten“ porträtiert einen Gelehrten, der Erkenntnisse aus dem Labor mit kühnem Schwung in die soziologisch-politischen Arenen des Landes hineinträgt und hochinteressante Reformvorschläge macht (Kulturradio vom RBB, 31. Mai, 22 Uhr 04, UKW 92,4 MHz).

Die Zahl der Hobby-Vogelkundler in unseren Breiten ist groß. Trotzdem verschwinden nicht nur Exoten aus der freien Wildbahn, auch Allerweltstypen wie Star, Sperling oder Amsel werden seltener. Anselm Weidners Lange Radionacht „Die Nachtigall war’s und nicht die Lerche …“ bietet eine Einführung in die Schönheiten des Vogelgesangs, in seine Unterarten und Dialekte. Ein Loblied auf die Soundkulisse der Natur, ein Plädoyer für Respekt und Schutzräume (Deutschlandradio Kultur, 2. Juni, ab 0 Uhr 05, UKW 89,6 MHz).

Berlin ist sexy, aber eben auch arm. Das könnte als Warnung verstanden werden, doch niemand unter den freien Kulturschaffenden will es hören. Gisa Funcks und Sabine Oelzes Feature „Die Dumping-Boheme“ zeigt, dass die Arbeitsmöglichkeiten in Berlin begrenzt sind und die Löhne am Boden. Es blühen Selbsttäuschung und Selbstausbeutung. Trotzdem kommen alle nach Berlin. Vielleicht, weil man auch von bloßem Lebensgefühl ganz gut satt werden kann (SWR 2, 3. Juni, 14 Uhr 05, Kabel UKW 107,85 MHz).

Im Märchen spielt der Jäger oft eine Heldenrolle. In der jüngeren Geschichte aber sind Jagdliebhaber oft Schurken gewesen. Man denke an Göring, Ceausescu oder Mielke. Eckhard Roelcke erzählt im Feature „Walter Frevert. Ein deutscher Jäger“ die Geschichte eines Waidmanns, der bei den Nazis seine Karriere begann. In der frühen Bundesrepublik war Frevert hoher Forstbeamter, Autor populärer Jagdbücher, gern gesehener Gast im Fernsehen und Veranstalter vieler Jagden für Prominente. Bis er erschossen wurde, ein Jagdunfall, wie es hieß (Deutschlandfunk, 5. Juni, 19 Uhr 15).

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