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Im RADIO: Von Stefan Heym zu Jacques Lacan

Ewige Dissidenten, schwarze Romantik, Medizin aus dem Radio: Tom Peuckert verrät, was man nicht verpassen sollte.

Der Schriftsteller Stefan Heym floh vor den Nazis nach Amerika. Er wurde Offizier in der US-Army, aber als man ihn wegen seiner Sympathien für den Kommunismus drangsalierte, gab er das Offizierspatent zurück und ging in die DDR. Er schrieb einige sehr populäre Romane und avancierte zum heftigsten Kritiker des Staatssozialismus. Anlässlich seines 100. Geburtstages porträtiert das Feature „Der ewige Dissident“ von Matthias Eckoldt einen furchtlosen Künstler zwischen allen Fronten (Kulturradio vom RBB, 10. April, 22 Uhr 04, UKW 92,4 MHz).

Romantische Kunst erzählt gern von Geistern, Träumen und Visionen. Wenn diese Geschichten düster ausfallen, spricht man von Schwarzer Romantik. Der Traum wird zum Alb, die Vision zum Schreckensbild. Eine Radionacht lang stellt Autorin Simone Stölzel die Fantasiegestalten der Schwarzen Romantik vor. Unterm Titel „Seelische Nachtmeerfahrten“ sammeln sich größenwahnsinnige Wissenschaftler, böse Magier, Untote aller Gattungen (Deutschlandradio Kultur, 13. April, ab 0 Uhr 05, UKW 89,6 MHz).

Eddy ist ein kleiner Ganove in Berlin. Ein paar Vorstrafen, nichts Ernsthaftes. Aber dann hat er Streit mit dem berühmten Immobilienspekulanten König. Beim Handgemenge im Hausflur stürzt König unglücklich. Während Eddy noch versucht, die Leiche zu verstecken, brodelt in Berlin schon die Gerüchteküche. Königs Verschwinden habe einen politischen Hintergrund, da sind sich alle Medien einig. Im Hörspielkrimi „Der heilige Eddy“ von Jakob Arjouni hat Eddy nun Grund, um seine persönliche Zukunft zu fürchten (Deutschlandradio Kultur, 15. April, 21 Uhr 33).

Am Dienstagvormittag geht der Deutschlandfunk in die „Sprechstunde“. Dann gibt es Radiomedizin ohne Wenn und Aber. Die Live-Übertragung einer Herzoperation beispielsweise, oder einen Besuch beim Dentisten, der gerade künstliche Zahnwurzeln implantiert. Frischoperierte kommen zu Wort, ausgewiesene Experten ihrer Fächer kommentieren ihre Arbeit und beantworten Hörerfragen. Für die aktuelle Sendung hat Moderator Martin Winkelheide die Universitäts-Klinik in Mainz besucht, um alles über „Wege aus der Alkoholsucht“ zu erfahren (Deutschlandfunk, 16. April, 10 Uhr 10, UKW 97,7 MHz).

War Jacques Lacan Wissenschaftler oder Literat? Arzt oder Künstler? Als der französische Psychoanalytiker vor vier Jahrzehnten auf dem Gipfel seines Ruhms stand, war er für viele Intellektuelle einfach eine Art geistige Superdroge. Mit ihrem Feature „Lacan“ blickt Autorin Elodie Pascal zurück auf einen barock wirkenden Universalgelehrten, der die menschliche Seele als fremden, rätselhaften Text untersuchte und selber Texte schrieb, die kaum verstehbar waren. Was der Begeisterung seiner Fans keinerlei Abbruch tat (Deutschlandradio Kultur, 17. April, 0 Uhr 05).

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