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Im RADIO: Zappas letzte Garde

Tom Peuckert verrät, was Sie nicht verpassen sollten.

Ich habe das Radio benutzt, sagte Heiner Müller anlässlich der Verleihung eines Hörspielpreises, weil mir das Theater fehlte. Die Zensur im Osten verhinderte die Aufführung seiner Bühnentexte, also schrieb Müller Hörspiele. „Die Korrektur“ heißt ein frühes Werk, das er mit seiner Frau Inge Müller für den DDR-Rundfunk verfasste. Ein dramatischer Bericht über den Aufbau der volkseigenen Industrie, an dem Müller schon 1957 eine Menge explosiver Ungereimtheiten entdeckte (Deutschlandradio Kultur, 13. August, 21 Uhr 33, UKW 89,6 MHz).

Zum Beispiel Wittenberge. Eine Kleinstadt in Brandenburg, 20 000 Einwohner. Als nach 1989 beinahe sämtliche Industriebetriebe der Stadt schlossen, wanderte ein Drittel der Bevölkerung ab. Unter Soziologen gilt Wittenberge nicht als Ausnahmefall, sondern als Modell für den europaweiten Wandel der Arbeitsgesellschaften. Für sein Feature „Überleben im Umbruch“ ist Autor Ralph Gerstenberg in die Stadt gefahren. Welche Überlegensstrategien entwickeln Menschen in derartigen Krisenzeiten? Was hält sie noch, wenn jeder soziale Halt verschwunden ist? (Deutschlandfunk, 15. August, 19 Uhr 15, UKW 97,7 MHz)

Im mecklenburgischen Städtchen Bad Doberan gibt es ein Zappa-Denkmal. Gestiftet von den Fans des amerikanischen Avantgardemusikers, die hier an der ostdeutschen Küste besonders zahlreich sind. Zum Denkmal gehört ein Musikfestival, das seit 20 Jahren in Bad Doberan stattfindet, die sogenannte Zappanale. Jürgen Balitzkis amüsantes Feature „Des Meisters letzte Garde“ klärt über dieses ungewöhnliche Ereignis und seine Hintergründe auf. Wir lernen Fans kennen, die fast so unorthodox sind wie ihr Idol. Es gibt gute Musik zu hören und auch die Regeln eines zappaesken „Freak out“ werden erläutert (Kulturradio vom RBB, 16. August, 9 Uhr 05, UKW 92,4 MHz).

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