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Information statt Konfrontation: Elefanten trompeten solo

Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus: RBB lässt Politiker nicht miteinander reden.

Elefantenrunde – schon der Name der televisionären Einrichtung hat es in sich. Dass aus dem Zusammentreffen von Spitzenpolitikern vor einer Wahl Funken zu schlagen sind, haben die Debatten der Spitzenkandidaten vor allem in den 1980er Jahren bewiesen. Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) sieht das offenbar anders. Die Spitzenkandidaten zur Abgeordnetenhauswahl treffen dort am heutigen Dienstag live aufeinander. Miteinander reden dürfen sie aber nicht. Das Konzept für die einstündige Sendung sieht vor, jeden der fünf Politiker im Film zu präsentieren und ihm dann rund zehn Minuten lang Fragen der Moderatoren und der Zuschauer (via RBB-Website) zu stellen.

Bei einer Elefantenrunde erwarte der Zuschauer einen Austausch zwischen den Teilnehmern, sagte FDP-Landeschef Christoph Meyer. „Der RBB hat offenbar kein Interesse daran, dass sich die Kandidaten inhaltlich miteinander auseinandersetzen.“ Das sei ärgerlich. „Unsere Zuschauer sollen inhaltliche Schwerpunkte der einzelnen Personen und Parteien kennenlernen und verstehen“, hält RBB-Sprecher Justus Demmer dagegen. „Deshalb befragen wir die Gäste der Sendung einzeln und haben uns gegen die Diskussion von fünf Politik-Profis untereinander entschieden.“

Vielleicht ist die Elefantenrunde als Teil des Wahlkampfs auch nicht mehr up to date. Helmut Kohl hatte es 1990, 1994 und 1998 abgelehnt, vor der Bundestagswahl an einer solchen Runde teilzunehmen. Seit der Bundestagswahl 2002 im Blickpunkt: das TV-Duell der Kanzlerkandidaten von CDU und SPD. Beim RBB wird sich diesbezüglich der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) am 6.9. auf eine Diskussion mit Herausforderer Frank Henkel (CDU) und am 8.9. mit Renate Künast (Grüne) einlassen. meh

„Klipp & Klar – Berlin Wahl 2011: Die Spitzenkandidaten“, RBB, 20 Uhr 15

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