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Internet: Goethe, Schiller, Schubert

Historiker aus Bayern, Österreich und Schweiz starten ein gemeinsames Biographie-Portal.

Die Suche nach den eigenen Wurzeln, heutzutage als Ego-Googlen bekannt, ist weit älter als das Internet. Allerdings hat die Stammbaumforschung durch das Web einen massiven Aufschwung erfahren, wenn auch die Qualität der Ergebnisse oft zu wünschen übrig lässt. Für das jetzt gestartete Biographie-Portal des deutschen Sprachraums gilt das nicht. Die für das Portal verantwortlichen Historiker und Bibliothekare aus Bayern, Österreich und der Schweiz wollen damit sogar die Enzyklopädie Wikipedia schlagen.

Zum Start des Portals am Wochenbeginn hatten die Betreiber erst einmal mit technischen Problemen zu kämpfen. Die eigentliche Startadresse www.biographie-portal.eu hatte auch am Dienstag weiterhin Verbindungsprobleme, immerhin funktionierte die Ausweichadresse. Die Startseite ist angenehm schlicht gehalten. Über Daten wie Vornamen, Namen, Beruf/Funktion sowie die Geburts- und Sterbezeiten wird die historische Personensuchmaschine angeworfen.

Die Datenbasis umfasst derzeit rund 120 000 Einträge. Sie stammen aus den Beständen der Bayerischen Staatsbibliothek, der Historischen Kommission der Bayerischen Akademien der Wissenschaften, der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und der Stiftung Historisches Lexikon der Schweiz.

Diese Einrichtungen, die das Angebot bislang alleine finanzieren, garantieren zugleich, dass anders als bei der flüchtigen Internetsuche tatsächlich geprüfte Ergebnisse ausgeworfen werden. Allerdings muss bei der Suche eine gewisse Relevanzhürde übersprungen werden, denn im Biographie-Portal bringt die Suche nach „Hinz“ und „Kunz“ eher Zufallstreffer. Im Mittelpunkt der Bestände stehen vielmehr historisch verbürgte Persönlichkeiten von einem gewissen Ansehen, wie bei Kaisern, Königen, Schreibern, Philosophen, Wissenschaftlern, Technikpionieren – oder eben Künstlern mit Weltruhm wie Goethe, Schiller und Schubert.

Um sich auf die Suche nach den eigenen Familienwurzeln zu machen, ist das Biographie-Portal nur bedingt hilfreich. Unter den Stichworten Familienforschung, Ahnenforschung, Genealogie finden sich allerdings viele Portale, über die die unterschiedlichsten Register durchforstet werden können. Wichtig ist, die Seiten bis zum Ende herunterzuscrollen, um sich nicht unbeabsichtigt bei einer Abzockseite anzumelden. Kurt Sagatz

www.biographie-portal.eu/

bioportalWeb7/search.jsf

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