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Medien: Kanzlers Worte auf dem „Welt“-Titel

Herr Storz, worüber haben Sie sich in der vergangenen Woche in den Medien besonders geärgert? In dieser weitgehend ärgerfreien Woche gab es in der „Welt“ am vergangenen Mittwoch eine bedeutungsschwangere Titelseite mit den Erläuterungen des Bundeskanzlers zu der Frage, warum die Türkei in die EU gehört.

Herr Storz, worüber haben Sie sich in der vergangenen Woche in den Medien besonders geärgert?

In dieser weitgehend ärgerfreien Woche gab es in der „Welt“ am vergangenen Mittwoch eine bedeutungsschwangere Titelseite mit den Erläuterungen des Bundeskanzlers zu der Frage, warum die Türkei in die EU gehört. Damit setzten die Kreuzritter von der Welt „mit offenem Visier“, wie Chefredakteur Roger Köppel unter seinem Kürzel „RK“ schrieb, diese Debatte – zwischen Kampagne und ImageKampagne hin- und her schwankend – auf ihrer „Frontseite“ fort.

Gab es auch etwas, worüber Sie sich freuen konnten?

Den klitzekleinen Ärger darüber vertrieb der wunderbare Zippert auf derselben „Welt“-Seite vollständig mit seinen gekonnten Blödeleien über Probleme von alternden Polizeibeamten („seniorenfreundlichere Dienstwaffen mit lauterem Knall“) bei der Verbrechensbekämpfung, entsorgte er doch damit auf elegante Weise – auch noch links unten – das Staatstragende dieser Frontseite. Und wenn noch Platz ist für eine weitere klitzekleine Freude: Ist doch schön, wenn der „Spiegel“ die Kulturkämpfer gegen die Rechtschreibreform im Stich lässt.

Wolfgang Storz, 50,

ist Chefredakteur der „Frankfurter Rundschau“.

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