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Medien: Kiew-Debakel: Neuer Posten für Meier-Beer

NDR-Unterhaltungschef Jürgen Meier- Beer hatte nach der verkorksten deutscher Teilnahme am Eurovision Song Contest in Kiew gut reden: „Beim Vorentscheid habe ich gesagt, Gracia hat gewonnen, ich habe verloren. Jetzt hat Gracia verloren, aber ich habe gewonnen.

NDR-Unterhaltungschef Jürgen Meier- Beer hatte nach der verkorksten deutscher Teilnahme am Eurovision Song Contest in Kiew gut reden: „Beim Vorentscheid habe ich gesagt, Gracia hat gewonnen, ich habe verloren. Jetzt hat Gracia verloren, aber ich habe gewonnen.“ Am Montag gab der NDR offiziell bekannt, dass Meier-Beer „neue Aufgaben übernimmt“. Nach zehn Jahren Verantwortung für den Schlager- Grand-Prix wird er von Juli an die Abteilung „Internationale Projekte und Musik“ im Programmbereich Kultur/Fernsehen leiten. Seinen bisherigen Posten übernimmt der Leiter der NDR-Talkredaktion Jan Schulte-Kellinghaus. Zudem gab es am Montag wohlmeinende Worte vom Fernsehprogrammdirektor des NDR: „Jürgen Meier-Beer hat dem Grand Prix hier zu Lande ein neues Image gegeben und den Eurovision Song Contest zu einem Markenzeichen für Unterhaltung im Ersten weiterentwickelt“, sagte Fernsehdirektor Volker Herres.

Allerdings hat dieses Markenzeichen gelitten. Nicht nur das schlechte Abschneiden von Ex-Superstar Gracia – 24. und somit letzter Platz bei nur vier Punkten – hatte bei den Fernsehzuschauern für Enttäuschung gesorgt. Bereits im Vorfeld hatte der Skandal um die Chartmanipulationen die deutsche Grand-Prix-Stimmung so verschlechtert, dass erheblich weniger Musikbegeisterte am Samstag einschalteten. Verfolgten im Vorjahr noch elf Millionen Zuschauern den Auftritt von Max Mutzke, so sank die Zuschauerzahl diesmal auf rund sieben Millionen.

Dass dieses Debakel nicht ohne Folgen bleiben wird, hatte Meier-Beer bereits am Wochenende erklärt. Seine Forderungen: Die Musikwirtschaft müsse mehr in den Song Contest investieren. So seien in diesem Jahr nur zehn von elf Plätzen im Vorentscheid belegt gewesen. Auch müsse überlegt werden, ob die nationale Vorentscheidung in jedem Fall notwendig sei. „Es gebe durchaus einige bekannte Künstler, die zum europäischen Finale fahren würden, sich aber den Vorentscheid nicht antun wollen“, sagte er. Oberste Priorität müsse ein attraktiver Song für Finale haben, denn am Ende „zählt nur die Qualität des Titels“.

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