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Leichtathletik-WM: "Tageszeitung" boykottiert die WM

Um sich für die Leichtathletik-WM zu akkreditieren, müssen Journalisten persönliche Daten angeben. Das geht der "taz" zu weit.

Die „Tageszeitung“ (taz) will nicht über die am 15. August beginnende Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Berlin berichten. Die Überprüfung der persönlichen Daten der Journalisten durch die Veranstalter sei ein „massiver Eingriff“ in die Pressefreiheit, sagte „taz“-Chefredakteurin Ines Pohl. Kein Ereignis sei wichtig genug, „um für die Berichterstattung darüber die Grundregeln der Pressefreiheit zu verraten“. Nach „taz“-Angaben müssen Journalisten, um eine WM-Akkreditierung zu erhalten, einer umfassenden Überprüfung ihrer persönlichen Daten zustimmen. Die Veranstalter nutzten dafür Datensammlungen der Polizei des Bundes und der Länder sowie Informationen von Verfassungsschutz und Bundesnachrichtendienst. Insbesondere kritisiert die Zeitung, dass die Sicherheitsbehörden dem privaten Unternehmen, das die Leichtathletik-WM organisiere, die Daten zur Verfügung stelle. Am Ende seien es Privatunternehmen, die entschieden, „wem es erlaubt wird, das Stadion zu betreten und wem nicht“. Mit der Entscheidung, so die „taz“-Chefredakteurin, wolle man ein Zeichen setzen, es gehe um Grundsätzliches.

Auch der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) protestierte gegen die Kontrollen. „Dass Journalisten offenbar generell als Sicherheitsrisiko gesehen werden, ist mit der Pressefreiheit nicht vereinbar“, erklärte der DJV-Vorsitzende Michael Konken. Der Presseausweis der hauptberuflichen Journalisten müsse für die Akkreditierung ausreichen. meh

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