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Lust am Essen: FoodPorn statt YouPorn

Wie Diät-Willige im Netz ihre Gelüste stillen wollen: Auf FoodPorn-Seiten kann man sich an Schokoladensaucen und fettiger Pasta satt sehen.

Eigentlich sollen Pornos der Erregung dienen, doch jetzt gibt es einen neuen Trend in der Pornografie-Szene, mit dem einige Nutzer das Gegenteil erreichen wollen. Sie betrachten nicht Menschen beim Sex, sondern Essen: FoodPorn statt YouPorn lautet das Motto auf Internetseiten wie foodporndaily.com oder foodporn.com. Zu sehen sind Bilder von Gerichten, beispielsweise Sahnetorten in ihrer üppigen Schönheit oder Pastagerichte mit viel schmierigem Öl.

Ursprünglich gedacht für Menschen, die gerne kochen und nach Rezepten suchen, lieben es paradoxerweise auch zumeist weibliche Diät-Fetischisten, sich durch solche Seiten zu klicken. Anstatt selbst zu sündigen, wollen sie ihre Gelüste durch die bloße Betrachtung der Bilder befriedigen. „Alle Ihre verbotenen Fantasien werden hier erfüllt“, warnt foodporn.com auf seiner Startseite, die sogar nach „Fetischen“ unterteilt ist: Asiatisch, Libanesisch oder Hardcore. Wie bei der echten YouPorn-Seite wirken die Bilder hier oft amateurhaft. Professionelle Aufnahmen sind dagegen bei foodporndaily.com zu bewundern, eine Seite, die „ihre Anhänger ins Feinschmecker-Kama-Sutra einweiht“, wie ein User schreibt. Warme Schokoladensoße tropft hier auf cremige Profiteroles, auf knackigen Schoten zerläuft glänzend die Butter. Wie da anschließend ein paar trockene Salatblätter schmecken sollen, ist allerdings fraglich. Sonja Pohlmann

www.foodporn.com; www.foodporndaily.com

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