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Nachrichtenagentur findet Investor: Ex-N24-Chef Ende übernimmt insolvente dapd

Die Nachrichtenagentur dapd hat einen neuen Investor gefunden, der in der Medienszene keine unbekannte Größe ist. Am Freitag wurden erste Zukunftspläne bekannt.

Der frühere Geschäftsführer des Nachrichtensenders N24, Ulrich Ende, übernimmt zusammen mit weiteren Investoren die insolventen Gesellschaften der Nachrichtenagentur dapd. "Wir wollen rund zwei Millionen Euro als neues Eigenkapital zur Verfügung stellen", sagte Ende am Freitag dem Tagesspiegel. Die Investorengruppe bestehe aus sechs Personen, Namen wollte er aber nicht nennen. Ende betonte, den Einstieg in die Agentur "nicht als reines Finanzinvestorentum" zu sehen: "Ich verstehe mich als Journalist."

Die vormaligen Eigentümer Peter Löw und Martin Vorderwülbecke sind Finanzinvestoren, sie hatte die dapd vor zwei Jahren aus der Agentur ddp heraus gegründet. Im Oktober meldeten sie überraschend Insolvenz an.

Die Verhandlungen mit Ende seien in „Grundzügen erfolgreich“ abgeschlossen, teilte dapd-Insolvenzverwalter Christian Köhler-Ma am Freitag mit. Die Vereinbarung "bietet gute Chancen für den Erhalt der bestehenden Arbeitsplätze bei der Nachrichtenagenturgruppe." Voraussichtlich seien „ keine größeren Personalanpassungen über die bereits ausgesprochenen Kündigungen hinaus nötig“. 98 von 299 Stellen sind im Rahmen des Sanierungsplans bereits gestrichen worden. Ab nächster Woche wolle Ende mit dapd-Kunden über die neuen Angebote sprechen.

Die Suche nach einem neuen Investor war auch durch einen Streit mit der amerikanischen Agentur Associated Press (AP) belastet worden. Hier wurde ein Vergleich gefunden, bis Ende Januar wird die dapd nun durch die AP beliefert, so Köhler-Ma.

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