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"News-of-the-World"-Skandal: Murdochs Sender-Übernahme gefährdet

Die britische Regierung hat das Übernahmeangebot des Medienmoguls Rupert Murdoch für den Bezahlsenders BSkyB zur Prüfung an die Wettbewerbsbehörde überwiesen. Deren Prüfung soll sechs Monate dauern.

Über die Prüfung des Deals durch die Wettbewerbsbehörde informierte Kulturminister Jeremy Hunt am Montag das Parlament. Er reagierte damit auf die wenige Minuten zuvor erfolgte Ankündigung von Murdochs Medienkonzern News Corporation, die Zugeständnisse an die Regierung zurückzunehmen, die im Ringen um eine Zustimmung zu dem Deal gemacht worden waren. News Corp erklärte sich zudem zur Kooperation mit der Wettbewerbsbehörde bereit.

Nach Angaben Hunts wird die Prüfung durch das Kartellamt sechs Monate dauern. Sie erlaubt der Regierung, die umstrittene Übernahme zunächst einzufrieren. Kritiker befürchten im Fall der Übernahme von BSkyB eine weitere Stärkung des ohnehin bereits erheblichen Einflusses von Murdochs Medienkonzern in Großbritannien. Nachdem vergangene Woche bekannt geworden war, dass Murdochs Boulevardzeitung „News of the World“ tausende Menschen illegal abgehört hatte, war der Druck auf die Regierung weiter gewachsen, die Übernahme zu blockieren.

In dem Abhör- und Bestechungsskandal kamen unterdessen neue Informationen ans Licht. Wie britische Medien berichteten, tauchten bei einer internen Untersuchung bei News International, der britischen Tochter von News Corp E-Mails auf, in denen ein Reporter der Zeitung um Geld bittet, um für den Schutz der Königsfamilie verantwortliche Polizisten zu bestechen. Diese seien bereit, gegen Geld etwa Telefonnummern der Royals herauszugeben. Scotland Yard bezeichnete die Berichte von einer „gezielten Kampagne“ zur Störung der Ermittlungen.

In einer sensationellen Wende enthüllte die BBC zudem, die Zeitung habe Handynummern und persönliche Informationen von Angehörigen der königlichen Familie über einen korrupten Offizier der königlichen Leibwache beschafft, möglicherweise über die Queen. (AFP)

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