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Medien: Schneller als RTL

Chefredakteur Brender sieht das ZDF bei Saddam-Festnahme vorne

ZDFChefredakteur Nikolaus Brender hat die Sendeprotokolle vom Sonntag ganz genau studiert. Und siehe da: Nicht der Privatsender RTL lag mit seinen „Breaking News“ zur Gefangennahme von Saddam Hussein um 11 Uhr 27 vor der Fernseh-Konkurrenz, sondern das ZDF. Nach Brenders Angaben brachte das ZDF die erste Nachrichtensendung um 11 Uhr 22 mit einem „heute spezial“. Dabei sahen nach Senderangaben 2,6 Millionen Zuschauer (Marktanteil: 23,7 Prozent) zu. Die RTL-Sendung schalteten 1,05 Millionen Zuschauer (Marktanteil: 8,1 Prozent) ein. Erst um zwölf Uhr folgte die erste „Tagesschau extra“ (1,84 Millionen / 13,9 Prozent) – trotzdem habe die ARD „schnell und ausführlich“ reagiert, sagte ARD-Chefredakteur Hartmann von der Tann. Erst zu Mittag sei klar gewesen, dass Saddams Festnahme mehr war als ein Gerücht. „Und nur wegen eines Gerüchts machen wir noch keine Sondersendung“, meinte von der Tann.

Die meisten Zuschauer (8,15 Millionen / 22,6 Prozent) verfolgten am Abend gegen 20 Uhr 15 Uhr eine zweiminütige Ausgabe der RTL-News, noch vor der Hauptausgabe der ARD-„Tagesschau“ um 20 Uhr mit 7,23 Millionen Zuschauern (21,2 Prozent). Den nachfolgenden „Brennpunkt“ sahen 6,95 Millionen Zuschauer (19,6 Prozent).

Auch mit diesen Zahlen ist der ZDF-Chefredakteur nicht einverstanden. Er sagte, die RTL-News seien quasi schon Teil des Jahresrückblicks „2003! Menschen, Bilder, Emotionen“ mit Günther Jauch gewesen, hätten insofern von der Millionen-Quote der Unterhaltungssendung profitiert. Nach den Erhebungen der ZDF-Medienforschung lagen die „heute-spezial“-Sendungen immer vor den News der RTL-Konkurrenz. jbh

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