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Schwimm-WM: „Wie fühlen Sie sich?“

Biedermann und die Reporter - viele Zuschauer wundern sich über die Interview-Schnellschüsse bei Sportübertragungen.

So schnell wie am Dienstag um 18 Uhr 07 stürmte der geschlagene Schwimmstar Michael Phelps noch nie aus dem Stadion. Vielleicht hätte es Paul Biedermann, der deutsche Überraschungssieger über 200 Meter Freistil bei der Schwimm-WM in Rom, genauso machen sollen. Kaum war Biedermann aus dem Becken, stand der ARD-Reporter mit dem Mikro vor seiner Nase, um dem völlig ausgepumpten Sportler ein paar Töne zu entlocken. Nichts gegen die Euphorie des Moderatoren Ralf Scholt sowie der Reporter Tom Bartels und Alexander Bleick – viele Zuschauer wundern sich bei Sportübertragungen aber immer wieder darüber, dass Schwimmer, Leichtathleten oder Fußballer so kurz nach den Wettkämpfen irgendetwas Sinnvolles von sich geben sollen. Fast hat man den Eindruck, diese Interview-Schnellschüsse geschehen gegen den Willen der Sportler, vielleicht auch nur den Sponsoren zuliebe. Es gebe keine Verpflichtung, diese Interviews zu führen, sagt ARD- Sportkoordinator Axel Balkausky. „Aus unserer Sicht war es aber insbesondere nach diesem großen Erfolg journalistisch geboten, Paul Biedermann zu befragen. Eine erste, wenn auch nicht analytische Einschätzung nach einem solchen Erfolg ist für viele Zuschauer durchaus ein belebendes Element.“ Belebter wirkte Biedermann erst wieder am Abend, in den ausgeruhten Beiträgen von „heute-journal“ und „Tagesthemen“. meh

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