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Showkonkurrenz: Klug ist gut, „Supertalent“ ist besser

Die ARD sucht den klügsten Deutschen, RTL sucht das größte Talent. Das hat Folgen.

Am 29. Oktober wissen die Deutschen, wer von ihnen am meisten in der Birne hat. Die ARD hat den Wettbewerb ausgeschrieben, nach zwei Halbfinals wird an diesem Datum „Der klügste Deutsche“ feststehen. Kai Pflaume kann den Titel nicht gewinnen, er muss die Show moderieren. Das tat er auch am Samstag mit dieser eigentümlichen Mischung aus Souveränität, Präzision und Langeweile. Unerhörterweise wollten nicht alle Deutschen wissen, wer der Klügste im Land sein möchte. Pflaumes Familienshow holte 4,23 Millionen Zuschauer. Eigentlich ein respektabler Wert, niederschmetternd sind für das Erste nur die Quoten der Konkurrenz. Der Altenheimfeger „Willkommen bei Carmen Nebel“ holte 4,74 Millionen, und kein ZDF-Zuschauer konnte während der 166 Minuten von dem Gedanken durchzuckt werden, dass Carmen Nebel je die klügste Deutsche sein wollte.

Neben RTL-Millionär Günther Jauch, dessen Firma I+U für die ARD den „Klügsten Deutschen“ produziert, ist Dieter Bohlen der Cleverste im deutschen Showfernsehen. Bohlen ist Chefjuror vom „Supertalent“. Mit 7,55 Millionen Zuschauern schlug diese RTL-Sendung die Konkurrenz am Samstag um Längen. Wenn RTL sicher sein könnte, dass mit der Show „Der dümmste Bauer hat die größten Kartoffeln“ Quoten und Werbegelder abzuholen wären, müsste sich „Der klügste Deutsche“ aber richtig fürchten. „Das Supertalent“ beweist: Klug unterhält gut, Doof unterhält besser. jbh

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