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Medien: Sieg aufm Hartplatz

Portal darf Videos vom Amateurfußball zeigen

Erfolg für die „Hartplatzhelden“: Das Internetportal hatte im Streit mit dem Württembergischen Fußballverband (WFV) am Donnerstag vor dem Bundesgerichtshof (BGH) Erfolg. Demnach darf „Hartplatzhelden“ Videoaufnahmen von Amateurspielen im Internet veröffentlichen. Der Verband wollte das als unerlaubte gewerbliche Verwertung untersagen lassen. Auf dem Portal können Besucher von Amateurspielen selbst aufgenommene Filme einstellen, meist einzelne Spielszenen von ein bis anderthalb Minuten Länge. Die Videos können kostenlos angeschaut werden, die Seite finanziert sich durch Werbung. Der WFV hatte argumentiert, dass er als Veranstalter der Spiele ein ausschließliches Recht an der gewerblichen Verwertung habe.

Dieser Ansicht widersprach der BGH. Es gebe kein ausschließliches Recht an der Verwertung von Fußballspielen. Der Verband wolle umfassenden „EventSchutz“, sagte der Vorsitzende Richter in der Verhandlung. Die Vorschriften des Wettbewerbsrechts seien jedoch in diesem Fall nicht einschlägig. Der Verband könnte sich die wirtschaftliche Verwertung auch sichern, indem er den Besuchern im Stadion Videoaufnahmen verbietet.

„Hartplatzhelden“-Gründer Oliver Fritsch freute sich über das Urteil. „Heute ist ein Stück Freiheit für das Internet erkämpft worden, aber auch für Vereine und Spieler“, sagte Fritsch. „Die Vereine waren auf unserer Seite, die Spieler ohnehin“, sagte Fritsch, der nebenberuflich als Trainer in der Landesliga tätig ist.

WFV-Präsident Heribert Rösch sagte, der Verband sei „froh darüber, dass nun Rechtsklarheit herrscht und der Bundesgerichtshof die Berechtigung der Interessen des Amateurfußballs anerkennt“. Leider biete die aktuelle Rechtslage nach Auffassung des Gerichts derzeit keine ausreichende Grundlage für eine exklusive Verwertung. Der Verband werde die genaue Urteilsbegründung abwarten und sich „auf dieser Grundlage Gedanken darüber machen, wie wir als Fußballfamilie weiterhin verfahren werden“. WVF-Vizepräsident Michael Hurler betonte, man müsse das Urteil hinnehmen. dpa/Tsp

www.hartplatzhelden.de

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