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Spiele: High Score in der Hauptstadt

Deutsche Gamestage finden zum dritten Mal in Berlin statt. Eines der Themen: Stichwort Jugendschutz - wie viel Verantwortung übernimmt die Branche?

Oft sind es doch die wirtschaftlichen Zahlen, die den Ausschlag geben. Das war so bei der Computer- und Videospieleindustrie, als sie in Deutschland vor einigen Jahren die Kinobranche überholte und plötzlich mehr als eine Milliarde Euro umsetzte. Im Moment zeigt die Entwicklung eher in die andere Richtung. Im März knickten bei der Gamesbranche in den USA die Umsätze um 17 Prozent zum Vorjahr ein. Passé die These, dass die Krise Firmen wie Electronic Arts oder Ubisoft verschont, weil Spielen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten so gut ablenkt.

Auch die Deutschen Gamestage, die von Dienstag bis Donnerstag zum dritten Mal in Berlin stattfinden, werden sich damit auseinandersetzen müssen, denn das Motto „Die Gamesindustrie zwischen wirtschaftlichem Erfolg und gesellschaftlicher Verantwortung“ muss zumindest im ersten Punkt kritisch hinterfragt werden. Dies passiert gleich zu Beginn der Veranstaltung, die vom Medienboard Berlin-Brandenburg gefördert wird. Im Eröffnungspanel treffen Heiko Fischer vom deutschen Erfolgsstudio Crytek, Gameforge-Gründer und Geschäftsführer Klaas Kersting sowie Christoph Klimmt von der Universität Mainz aufeinander. Mit dem zweiten Mottothema werden die Gamestage und die parallel stattfindende Entwicklerkonferenz „Quo vadis“ am Donnerstag beendet, denn dann findet das Jugendschutzforum statt. Wie viel Verantwortung die Spielebranche tatsächlich übernimmt, fragen sich viele Menschen schon lange – zum Beispiel bei der Spielereihe „Grand Theft Auto“ und deren aktuellen Titel „GTA – Chinatown Wars“.

Für Jugendschützer ist „GTA“ ein rotes Tuch mit besonders kräftigen Farben. Packende Story, exzellente Grafik und viele spielerische Innovationen, doch warum wird so viel kreative Energie in ein Gewaltspiel gesteckt, das auf eine USK- Jugendfreigabe bewusst verzichtet. Am wirtschaftlichen Erfolg der GTA-Reihe, daran besteht kaum ein Zweifel, hat das jüngere Publikum einen nicht zu vernachlässigenden Anteil. Genug Stoff für rege Diskussionen also. Kurt Sagatz

www.deutsche-gamestage.de

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