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Medien: „Tatort“ aus Bremen: Die Stille nach dem Mord

Eine Frau verschwindet, ihr Mann steht verlassen auf einem Rastplatz. Die Polizei ermittelt in einem „Gewaltverbrechen ohne Spuren von Gewalt“.

Eine Frau verschwindet, ihr Mann steht verlassen auf einem Rastplatz. Die Polizei ermittelt in einem „Gewaltverbrechen ohne Spuren von Gewalt“.

„Stille Tage“ heißt der heutige „Tatort“ mit Sabine Postel als Hauptkommissarin Inga Lürsen. Sie ist sich sicher, dass der Frau etwas zugestoßen ist. Und die Leiche der Frau wird bald auch in der Ödnis der norddeutschen Tiefebene gefunden, ebenso ein Liebhaber und ein Tatverdächtiger, ein Bauer aus der Umgebung.

Einsam sind die Menschen in diesem „Tatort“, verlassen, sie sehnen sich nach Liebe. Die Kommissarin und der Mann der Toten, Manfred Schirmer (Joachim Król), kommen sich näher, reden endlos über ihr Leben, sie schlafen sogar miteinander. Doch da ist die junge, ebenfalls einsame und verschrobene Nachbarin Barbara Scheuven, gespielt von der wunderbaren Caroline Eichhorn. Sie beobachtet das Nachbarhaus, ist eifersüchtig auf die Kommissarin, erzählt vom Streit des scheinbar so glücklichen Paares, sie sät Zweifel in Lürsen. Dann zieht der Tatverdächtige sein Geständnis zurück. Das Alibi des Ehemannes verliert an Glaubwürdigkeit. Plötzlich wächst das Misstrauen und macht echte Nähe zwischen Kommissarin und dem nun verdächtigen Ehemann unmöglich.

Quälend ist die Einsamkeit und quälend-zäh ziehen sich die Ermittlungen hin. Dunkle, stille Szenen mit langsamen Dialogen, unterbrochen von wunderschön gefilmten Landschaftsbildern, schaffen eine düstere, traurige Atmosphäre. Nicht die Suche nach dem Täter, das Finden der Traurigkeit zeichnet diesen „Tatort“ unter der Regie von Thomas Jauch aus. Die Enttarnung des Mörders ist dann auch keine Überraschung mehr und dennoch wartet dieser „Tatort“ am Ende mit einer unerwarteten Wendung auf. lep

„Tatort: Stille Tage“; ARD, 20 Uhr 15

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