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Medien: Taxi der einsamen Herzen

Eine Taxifahrt ist gewissermaßen ein Blind Date auf engstem Raum. Und damit ein perfekter Ort für Anke Engelke und Olli Dittrich, um an den Erfolg ihres Improvisationsstücks „Blind Date“ vom vergangenen Jahr anzuknüpfen.

Eine Taxifahrt ist gewissermaßen ein Blind Date auf engstem Raum. Und damit ein perfekter Ort für Anke Engelke und Olli Dittrich, um an den Erfolg ihres Improvisationsstücks „Blind Date“ vom vergangenen Jahr anzuknüpfen. Damals trafen sich die beiden beim Italiener als zwei Singles auf der Suche nach der großen Liebe. Der Film sollte ursprünglich nur häppchenweise in Dittrichs ZDF-Show „Olli, Tiere, Sensationen“ gezeigt werden, gewann dann jedoch eine derart überzeugende Eigendynamik, dass er komplett ausgestrahlt, inzwischen unzählige Male wiederholt und mit einer Grimme- Preis-Nominierung geadelt wurde.

Beim zweiten Treffen „Blind Date 2 - Taxi nach Schweinau“ (22 Uhr 25, ZDF) galten wieder die gleichen Regeln: Kein Drehbuch, keine Absprachen, nur die Rollen und der Treffpunkt standen fest. Eine Stunde lang chauffiert Engelke als Kölner Taxifahrerin Ruth ihren Gast Dittrich in der Rolle des hektischen Musikalienhändlers Uwe übers Land. Uwe hat den Zug verpasst und muss jetzt ganz dringend zur Testamentseröffnung seines verstorbenen Vaters. Seine Aufregung prallt ab an der „ruhigen Ruth“ – so wird die resolute Dame mit dem akkuraten Kurzhaarschnitt gern genannt. Zunächst scheint es, als träfen da zwei Charaktere aufeinander, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Wenn Uwe etwa von seiner Jugend auf dem elterlichen Hof erzählt und davon, dass er den Schweinen regelmäßig Gitarren-Ständchen darbrachte, um sie „kulturell zu bilden“, kann Ruth nur den Kopf schütteln: „Kommen Sie doch mal ins Leben zurück!“ Doch im Lauf der Fahrt wird immer deutlicher, dass der Zufall hier zwei einsame Menschen zusammenführt: Ruth, die ihre Gefühle hinter starken Sprüchen verbirgt. Uwe, der uneheliche Sohn, von dem der Vater sagte: „Das ist unser Agent, den halten wir geheim.“ Je länger die Fahrt dauert, desto stärker bringt das Gespräch den Ernst zweier Schicksale ans Licht. ock

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