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Google-Chef Sundar Pichai stellte das Pixel-Handy selbst vor.

© dpa

Test Google-Smartphone Pixel: Ein schönes Versprechen

Googles Pixel-Handy ist technisch ausgereift – doch zum digitalen Butler taugt es noch nicht. Ein Test.

Berlin - Das soll also die nächste Stufe der digitalen Evolution sein, bei der das Wissen der Menschheit und die Künstliche Intelligenz der Technik jederzeit über das eigene Smartphone abgerufen werden kann? So jedenfalls hat Google-Chef Sundar Pichai das Konzept hinter dem neuen Smartphone Pixel erläutert. Alle zehn Jahre mache die technische Entwicklung einen großen Sprung, vom PC über das Web und die mobile Computer-Nutzung durch Smartphones bis hin zur Künstlichen Intelligenz (KI) in der Hosentasche, versprach Pichai. Und das Pixel-Smartphone soll nach den Worten des Google-Chefs das erste Handy sein, das den direkten Zugang zur vorerst letzten Stufe biete. Als ob man ständig seinen eigenen digitalen Butler dabei hätte. Wir haben uns das neue Oberklasse-Smartphone in einem Test genauer angesehen.

Voller Zugriff für die Datenkrake

Erste Voraussetzung für einen solchen Test ist, dass man Google an möglichst all seinen Daten teilhaben lässt. Genügend Möglichkeiten dazu gibt es bekanntlich. Man muss nur seine Mails und Messages über Google verschicken, über die Google-Suche das Internet durchforsten, sich mit Google Maps durch die Stadt leiten lassen oder die verschiedenen Mediendienste von Google nutzen. Zum Google-Assistenten gelangt man auf dem ansonst weitgehend leeren Startscreen über einen kleinen weißen Schieber mit buntem Google-Logo. Sobald man den Bereich öffnet, informiert der Assistent über das Wetter, die Nachrichten oder bevorstehende Ereignisse.

Weil Google weiß, dass sich der Autor für Dortmunder Fußball interessiert, versteht Pixel die per „Okay Google“ gesprochene Frage „Wie hat Borussia gestern gespielt?“ ohne Verwechslungsgefahr. Auch viele andere Wissensfragen werden direkt beantwortet, so wie der Börsenstand der Telekom-Aktie. In vielen anderen Fällen wird aber weiterhin nur eine nach Ansicht der Google-KI passende Internetseite vorgeschlagen. Denn selbst wenn man sämtliche Datenschutzbedenken über Bord wirft, bleibt Googles neuer Assistent vorerst ein Versprechen auf eine mehr oder minder ferne Zukunft.

Noch funktioniert der Assistant nur auf Englisch. In naher Zukunft soll er deutlich mehr können. Über die verschiedenen Google-Dienste lernt er dann die Interessen und Gewohnheiten seines Nutzers kennen und soll dann immer – wenn sinnvoll – passende Hinweise geben können, damit man zum Beispiel nicht zu spät zu einer Verabredung kommt oder schnell ein Restaurant in der Nähe findet oder einen interessanten Kinofilm. So das Werbeversprechen.

Aber auch so ist das Google Pixel ein schönes Stück Hardware. Es löst die bisherige Nexus-Reihe mit Smartphones ab, die Google von Anbietern wie LG oder Motorola herstellen ließ. Bislang gab es nur ein Google-Notebook mit dem Namen Pixel C. Das einzige Logo auf dem Pixel-Handy ist nun ein diskretes „G“ auf der Rückseite des Smartphones, das mit Preisen zwischen 760 Euro für das 5-Zoll-Modell mit 32 Gigabyte Speicherplatz und 1009 Euro für das große XL-Model mit 5,5-Zoll-Bildschirm und 128 Gigabyte in der absoluten Oberliga spielt.

In der absoluten Oberklasse

Sowohl preislich als auch technisch, denn das Pixel zeigt sich im Test in allen relevanten Punkten mit Konkurrenten wie dem iPhone 7 von Apple oder dem Galaxy S7 von Samsung ebenbürtig. Dass man per Schnellladefunktion innerhalb einer Viertelstunde den Akku für weitere sieben Stunden auffüllen kann, gehört ebenso zu den Pluspunkten wie der Verwackelschutz bei Videos – die Kamera nimmt auch im Ultra-HD-Format auf – oder der USB-C-Stecker, bei dem man nicht mehr darauf achten muss, wie man ihn in die Ladebuchse steckt. Auch dass das Pixel weiterhin einen Kopfhöreranschluss besitzt, ist für viele Handy-Nutzer wichtig. Kurt Sagatz

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