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Tour de France: Doping: ARD diskutiert Ende der Berichterstattung

Angesichts der Doping-Vorwürfe gegen den Gerolsteiner-Profi und zweifachen Tour-Etappensieger Stefan Schumacher erwägt die ARD wieder einen Ausstieg aus der Tour-Berichterstattung. Die Entscheidung soll so schnell wie möglich getroffen werden.

Innerhalb der ARD wird nach den neuesten Doping-Enthüllungen im Radsport über einen Ausstieg aus der Tour-Berichterstattung diskutiert. Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) hat unterdessen gegen den unter Dopingverdacht stehenden Nürtinger Radprofi Stefan Schumacher am Dienstag erste Schritte geplant.

"Da packt einen die kalte Wut, wenn man sieht, wie solche Betrüger den Radsport kaputt machen", sagte ein ARD-Sprecher. "Dabei ist es kein Unterschied ob ein Deutscher, ein Spanier oder ein Amerikaner erwischt wird." Die ARD-Intendanten hatten auf ihrer bisher letzten Sitzung eine Entscheidung über einen neuen TV-Vertrag vertagt. Eine Entscheidung über die zukünftige Tour-Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen Senders soll nach den jüngsten Ereignissen jedoch kurzfristig fallen.

Vor einem Jahr hatten ARD und ZDF während der Frankreich-Rundfahrt nach dem Doping-Fall Patrik Sinkewitz ihre Live-Übertragungen eingestellt. "Das Präsidium wird heute einen vorsorglichen Beschluss per Telefon herbeiführen, um das Verfahren sofort einleiten zu können, sobald die Unterlagen da sind", sagte BDR-Präsident Rudolf Scharping.

Sperre von zwei Jahren möglich

Gerolsteiner-Teamchef Hans-Michael Holczer bestätigte unterdessen, Schumacher sei in einer Nachuntersuchung zur diesjährigen Tour de France in der A-Probe positiv auf Epo-Doping getestet worden sei. Er habe den zweifachen Tour-Etappensieger umgehend suspendiert, ergänzte Holczer. Der 27-jährige Schumacher hat bisher stets jegliches Doping bestritten.

"Wir sind geschockt. Er bestreitet die Vorwürfe", sagte Schumachers Anwalt Michael Lehner am Montagabend. Am Tag darauf wollte er auf Anfrage keine weitere Stellungnahme abgeben. Der BDR habe vom Weltverband UCI "einen allgemeinen Hinweis erhalten, dass sich bei uns möglicherweise ein Problem" ergebe, sagte Scharping. Namen habe die UCI aber nicht genannt. "Ich gehe davon aus, dass wir heute die Unterlagen bekommen", sagte Scharping. In dem Verfahren gegen Schumacher gehe es um das "Ziel der höchstmöglichen Sperre" von mindestens zwei Jahren. "Wir sind von der AFLD informiert worden und haben alle nötigen Schritte eingeleitet", sagte Nada-Sprecherin Ulrike Spitz am Dienstag. Allerdings könne sich die Nada "derzeit definitiv noch nicht zu Vorgängen und Personen äußern". (jg/dpa)

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