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Trennung: Chef der „Jüdischen Allgemeinen“ geht

Der Zentralrat der Juden und Christian Böhme stimmen überein, nicht übereinzustimmen. Nun wird befürchtet, die Zeitung könne zur „Verbandspostille“ werden.

Der Zentralrat der Juden in Deutschland und der Chefredakteur der „Jüdischen Allgemeinen“, Christian Böhme, beenden ihre Zusammenarbeit zum 30. September 2011. Als Grund für die „einvernehmliche“ Trennung nannte der Zentralrat in einer Pressemitteilung am Freitag unterschiedliche Meinungen über die Eingliederung der jüdischen Wochenzeitung in die Strukturen des Zentralrats.

Auch über Pläne zur konzeptionellen Neuausrichtung seien sich Böhme, der die Redaktion seit 2005 leitet, und der Zentralrat, der die Zeitung herausgibt und großteils finanziert, uneinig gewesen. Unter den Mitarbeitern grassieren Befürchtungen, die „Jüdische Allgemeine“ könnte zur „Verbandspostille“ werden.

Die „Jüdische Allgemeine“ hat eine Druckauflage von 8000 Exemplaren, verzeichnete jedoch in den vergangenen Jahren einen Rückgang der Anzeigenerlöse. Dies führte zu einer immer stärkeren Rolle des Zentralrats.

Bis zur Berufung eines neuen Chefredakteurs wird der bisherige stellvertretende Chefredakteur, Detlef Kauschke, die Redaktionsleitung am Hausvogteiplatz in Berlin übernehmen. anm

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