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TV-Serie "Simon Templar": Begehrter Junggeselle

Bevor er James Bond wurde, spielte Roger Moore den Ermittler Simon Templar. Jetzt sind einige Folgen der Serie aus den 60er Jahren bei Arte zu sehen - und Moore zeigt, dass er nicht erst mit 007 zum Gentleman wurde.

Es gab eine Zeit für Roger Moore, da wurde er noch nicht weltweit mit dem britischen Geheimagenten James Bond identifiziert. Auch kalauerte er sich noch nicht als blaublütiger Adeliger Lord Brett Sinclair gemeinsam mit Tony Curtis durch 24 Folgen der britischen Erfolgs-Jet-Set-Krimiserie „Die Zwei“. Die 60er Jahre hatten gerade begonnen, in Deutschland fegten „Der Frosch mit der Maske“ und „Die seltsame Gräfin“ die Straßen leer, aus England kam mit Sean Connery der erste „James Bond“-Film auf die Leinwand: „007 jagt Dr. No“. Und der 34-jährige Moore übernahm die Rolle des britischen Gentleman Simon Templar in der Fernsehserie „The Saint“.

50 Jahre ist das her: Von 1961 bis 1969 sind insgesamt 118 Folgen von „The Saint“, dem Heiligen, entstanden. Die Serie des britischen Fernsehsenders ITC wurde in 87 Länder verkauft und war die weltweit erfolgreichste britische TV-Produktion ihrer Zeit. Eine Fernsehlegende.

In Deutschland trug sie schlicht den Namen des Protagonisten: „Simon Templar“, gespielt von Moore. Gedreht wurde zunächst schwarz-weiß in 71 Folgen, dann 47 Mal in Farbe. Auf Arte sind nun 21 der ersten Folgen von „Simon Templar“ zu sehen – leider nur in der jeweils 45-minütigen Synchronfassung, nicht im 60-minütigen Original.

Seine snobistische Attitüde, die Roger Moore später auch in seinen Rollen als Lord Brett Sinclair und James Bond zeigte, ist bereits bei „Simon Templar“ zu sehen. Moore, 1927 in London geboren, ist durch und durch Brite, der die stiff upper lipp beherrscht. Er ist also geradezu prädestiniert für die vom britischen Schriftsteller Leslie Charteris 1928 ersonnene Figur des Simon Templar. Und Templar machte Moore dann auch weltberühmt.

Zu Beginn jeder Folge spricht Templar direkt in die Kamera. Es ist wie eine Art kurzer Prolog, in dem er knapp in die ersten Eckdaten des bevorstehenden Falls einführt. Templar, der stets charmante und begehrte Junggeselle, der Idealist und Vielreisende, ermittelt auf eigene Faust, ohne Partner, ohne Polizei. Er ist so etwas wie ein Privatdetektiv. Einer, der das Unangepasste liebt. Seine Fälle, in denen er seinem altruistischen Hobby, dem Helfen und Ermitteln nachgeht, spielen mal in London, mal am Genfer See und mal in New York. Ein Kosmopolit, überall und nirgendwo zu Hause. Heute, 50 Jahre nach Produktion der ersten Folgen, ist „Simon Templar“ Kult. Wie auch „Die Zwei“ und die James-Bond-Filme der 70er und 80er . Thilo Wydra

„Simon Templar“, Arte, täglich, 17 Uhr

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