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Medien: Unterwegs mit Mikro

IM RADIO Tom Peuckert verrät, was Sie nicht verpassen sollten Wenn Radiokünstler eine weite Reise machen, haben sie natürlich ihre Mikrofone im Gepäck. Es geht um den Klang ferner Welten, aber jeder hört auf seine Weise.

IM RADIO

Tom Peuckert verrät, was

Sie nicht verpassen sollten

Wenn Radiokünstler eine weite Reise machen, haben sie natürlich ihre Mikrofone im Gepäck. Es geht um den Klang ferner Welten, aber jeder hört auf seine Weise.

Zwei ganz unterschiedliche akustische Weltreisen kann das geneigte Publikum in den kommenden Tagen belauschen: „Welthören: Amerika, Afrika“ heißt ein transkontinentales Klangprotokoll von Hansjörg Schmitthenner. Bereits vor einem Vierteljahrhundert ist Schmidthenner mit seinem Tonbandgerät durch die Welt gefahren. Er wollte Dokumente sammeln, aber kein naiver Dokumentarist sein, doch mit seiner Montage auch zum Wirklichkeitsschöpfer werden. „Ein faszinierendes Hörpanorama“, jubelte die „FAZ“, „eine akustische Weltentdeckung“ (Deutschlandfunk, 23. August, 20 Uhr 05, UKW 97,7 MHz).

Streng objektiv hören die kanadischen Soundkünstler Christian Calon und Chantal Dumas. Tausende von Kilometern sind sie durch Kanada gefahren, um die Klänge ihrer Heimat aufzuzeichnen. Wälder, polare Steppen, Städte. „Documents de surface“ heißt das Ergebnis, Dokumente der Oberfläche. Wie eine wissenschaftliche Sonde soll ihr Mikrofon über die Klanghaut der Welt gleiten. Die Montage will keinen Sinn inszenieren, keine Musik erzeugen. Wenn schon Klangkunst, dann ohne publikumsfreundliches Hintertürchen (Deutschlandradio, 26. August, 0 Uhr 05, UKW 89,6 MHz).

Auch Jack Kerouac ist viel auf Reisen gewesen. Nach dem Krieg zog der Schriftsteller kreuz und quer durch Amerika, ein später Tramp, ein früher Hippie. Resultat der Wanderschaft war sein Roman „Unterwegs“, ein Kultbuch für mindestens anderthalb Generationen. Fast fünf Jahrzehnte nach dessen Erstveröffentlichung hat die Regisseurin Barbara Schäfer den Text mit prominenten deutschen Musikern und Diskjockeys fürs Radio inszeniert. Eine faszinierende Begegnung zwischen Prosa und Musik, dem Lebensgefühl der Beatniks und den Erfahrungen der Generation Techno (Deutschlandfunk, 26. August, 20 Uhr 10).

Manchmal geht die Reise auch nur bis Chemnitz, das früher mal KarlMarx-Stadt hieß. Selbst darüber lassen sich spannende Geschichten erzählen, wie Ingo Colbows Feature „Einmal Chemnitz – Karl-Marx- Stadt und zurück“ beweist. Ein Porträt der sächsischen Industriestadt (Deutschlandfunk, 29. August, 20 Uhr 10).

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