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Medien: Verkauf der „Süddeutschen“ in neuer Runde Bewerber prüfen jetzt

die Bücher des Verlags

Im Verkaufsprozess um den Süddeutschen Verlag (SV) stehen nun erste Finalisten aus dem Kreis der externen Interessenten fest: Der Kölner Zeitungskonzern DuMont Schauberg („Frankfurter Rundschau“, „Kölner Stadt-Anzeiger“), die Essener WAZ-Gruppe, die Stuttgarter Holtzbrinck-Gruppe (Tagesspiegel, „Zeit“) und zwei Finanzinvestoren sollen in der Endrunde sein. Ausgeschieden ist angeblich der britische Finanzinvestor David Montgomery mit seiner Mecom-Gruppe („Berliner Zeitung“).

Die Gesellschafter haben vergangene Woche beschlossen, dass die Interessenten jetzt im Rahmen einer „Due Diligence“ die Bücher des SV mit seinem Flagschiff „Süddeutsche Zeitung“ prüfen dürfen. Die Bewerber hatten zuvor beispielsweise angeben müssen, welchen Preis sie zahlen wollen oder wie sie die Zukunft des Verlags gestalten möchten.

Wann der Deal über die Bühne geht, ist unklar. Ein Streit zwischen den Gesellschaftern belastet den Prozess. So wollen die Altgesellschafterfamilien Goldschagg, Schwingenstein, Dürrmeier und von Seidlein ihre Anteile von insgesamt 62,5 Prozent verkaufen. Die Verlegerfamilie Friedmann ist skeptisch und will ihre Anteile nicht an eine „Heuschrecke“ veräußern. Die Südwestdeutsche Medien Holding („Stuttgarter Zeitung“), die 18,5 Prozent am SV besitzt, möchte ihren Anteil ausbauen. Durch ihr Vorkaufsrecht würde die SWMH den Zuschlag bekommen, wenn sie den gleichen Preis wie ein externer Käufer bietet. Drei Monate hat sie dafür Zeit. Allerdings will die SWMH nicht den Preis von rund einer Milliarde Euro zahlen, den die verkaufswilligen Familien veranschlagt haben. Die externen Bewerber scheinen diese Summe jedoch akzeptabel zu finden. Friedmann und SWMH klagen außerdem vor dem Münchner Landgericht, weil ihnen wichtige Unternehmensinformationen vorenthalten würden. Nächster Gerichtstermin soll der 4. Dezember sein. Sonja Pohlmann

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