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Medien: Vorsicht! Werbung

Computerzeitschriften schreiben sich ihre Anzeigen selbst

„Seit Jahren gilt der PC-Kaufmann (…) als zuverlässige Komplettlösung (…). In der neuen Version 2004 ist die Suite nun für Unternehmen noch interessanter geworden.“ Einstiege dieser Art sind für die Computerzeitschrift „PC Praxis“ nicht ungewöhnlich. Auch in der Aufmachung sieht der Beitrag über das Buchhaltungsprogramm nicht anders aus als die übrigen Seiten aus dem Bereich „Praxis-Forum“ – wenn da nicht links oben auf der Seite das kleine Wort „Anzeige“ wäre. Axel Telzerow, Chefredakteur des Data-Becker-Magazins, wehrt Kritik an dieser Form der gesponserten Berichterstattung rundweg ab: „Derzeit kann keine Computerzeitschrift solche Advertorials ablehnen“, entgegnet er und verweist darauf, dass diese Seiten auch im Inhaltsverzeichnis mit dem Zusatz „Advertorial“ aufgeführt werden. Im aktuellen Heft gehört dazu auch das dreiseitige Special zum Internet-Provider Freenet sowie der Zweiseiter zum Internet- Kaufhaus kelkoo. Auch inhaltlich hat Telzerow damit keine Probleme. So sei beispielsweise das zehnseitige Advertorial zu Adobe für den Leser sehr hilfreich gewesen. Überdies stammten die Konzepte für die Advertorials ausschließlich aus der Redaktion. Reine Werbestrecken würden abgelehnt. Die Leser der Zeitschriften müssen allerdings selbst beurteilen, ob sie diese spezielle Auslegung des Kodexes des Deutschen Presserates billigen, nach der Verleger und Redakteure auf „eine klare Trennung zwischen redaktionellem Text und Veröffentlichungen zu werblichen Zwecken“ achten sollen. Bislang habe es keine Leser-Mails gegeben, die Advertorials abgelehnt hätten, sagt Chefredakteur Telzerow. sag

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