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Medien: Wohin gehen die Länder in Zentralasien?

Schon über den Namen der Region herrscht Uneinigkeit. Mittel- oder Zentralasien werden jene fünf Länder an Russlands Südgrenze genannt, die nach dem Zerfall der Sowjetunion unabhängig wurden.

Schon über den Namen der Region herrscht Uneinigkeit. Mittel- oder Zentralasien werden jene fünf Länder an Russlands Südgrenze genannt, die nach dem Zerfall der Sowjetunion unabhängig wurden. Nur selten tauchen Kasachstan und Usbekistan, Kirgisien, Turkmenistan oder Tadschikistan in der hiesigen Berichterstattung auf – es sei denn, in einem der Länder fließt gerade wieder einmal Blut. Grund genug für arte, der Region einen Themenabend zu widmen.

„Das neue große Spiel“ ist der Titel der Sendung. Er verweist auf das so genannte „Great Game“, das sich im 19. Jahrhundert das russische und das britische Imperium im Kampf um Zentralasien lieferten. Heute sind Russland und die USA die Hauptakteure im politischen Streit um die Führungsrolle in der Region – während China als aufstrebende Wirtschaftsmacht im Osten an Einfluss gewinnt und islamische Kräfte aus dem arabischen Raum extremistisches Gedankengut nach Zentralasien exportieren. Dabei bietet die Region auch ohne Einmischung genug Zündstoff: In Tadschikistan schwelt ein Bürgerkrieg, auch die Regierenden von Kasachstan und Usbekistan gebärden sich autoritär, seitdem im Nachbarstaat Kirgisien eine Revolutionsbewegung die alten Eliten aus dem Amt gejagt hat.

Armut bestimmt das Leben der Menschen in Zentralasien, obwohl die Region reich sein könnte: Riesige Erdgas- und Ölvorkommen lagern im Kaspischen Meer, der Chinahandel könnte die Region zum strategischen Brückenkopf machen. Reich ist Zentralasien an jahrtausendealten Traditionen, von denen in Westeuropa kaum eine Vorstellung existiert. Besonders beeindruckend vermittelt diese Ambivalenz Elke Windischs Beitrag „Wasser für Anahita“ (21 Uhr 30). Ausgehend von der Thematik des versiegenden Aralsees, entwirft die langjährige Moskau-Korrespondentin des Tagesspiegels ein komplexes Bild der Region. Im Gespräch mit Menschen unterschiedlichster Herkunft zeigt die Autorin beunruhigende Verflechtungen zwischen Wirtschaft und Politik auf, dokumentiert in beeindruckenden Bildern das Leben und Leid der einfachen Menschen. müh

„Zentralasien am Scheideweg“, arte,

ab 20 Uhr 40

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