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Zu meinem ÄRGER: Das Horn von Reich-Ranicki

Kabel-1-Chefredakteur Falkenstein ärgert sich über voreilige Grimmepreis-Kritiker.

Herr Falkenstein, worüber haben Sie sich in der vergangenen Woche in den Medien am meisten geärgert?

Mich haben die entrüsteten Kommentare über den angeblichen Niedergang des Grimmepreises nach Bekanntgabe der Nominierungen geärgert. Natürlich ist die Auswahl durch eine Jury eine subjektive Angelegenheit. Doch muss man wirklich in quasi vorauseilendem Gehorsam ins „Reich-Ranicki-Horn“ stoßen, nur um zu dokumentieren, dass es noch kritische Medienschaffende in Deutschland gibt, statt zu abzuwarten, wer schlussendlich mit einem Preis nach Hause geht?

Gab es auch etwas, worüber Sie sich freuen konnten?

Ja, das völlig verunsicherte Feuilleton angesichts des großen Erfolgs der Dschungelshow bei RTL. Von pseudointellektuellem Ablehnungsgeschwafel bis zur zeitgeistigen Anbiederung war alles geboten, nur um sich zu versichern, dass Unterhaltung keinesfalls ankommt, weil sie das tut, was sie tun soll: uns Kurzweil verschaffen.

Florian Falkenstein ist neuer Chefredakteur des Münchener Privatsenders Kabel 1.

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