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Zu meinem ÄRGER: Die fiebrigen Momente danach

Mitri Sirin, der Nachrichtensprecher des ZDF-Morgenmagazins freut und ärgert sich über die Medienwoche.

Herr Sirin, worüber haben Sie sich in dieser Woche in den Medien am meisten geärgert?

Fast genauso seltsam wie der Verlauf der Fußball-WM ist die Berichterstattung darüber. Nach quälend viel Getröte um die Afro-Tute Vuvuzela und sich selbst karikierendem Gefrotzel zwischen Delling und Netzer (Gott sei Dank ist das bald vorbei), fragt man sich, warum ausgerechnet eine Ex-Schwimmerin als Reiseleiterin auserkoren wurde, um uns durch das WM-Gastgeberland zu führen. Das hätten vielleicht lieber Netzer und Delling machen sollen, anstatt zu versuchen, sich zum Finale ein Duo-Daseins-Denkmal zu setzen. Ich wünsche mir das pure Fußballvergnügen der 80er und 90er Jahre zurück!

Gab es auch etwas, worüber Sie sich freuen konnten?

Über den technischen Fortschritt bin ich dann doch froh. Die „Super Slow Motion“ hat mich über die zu Anfang unglaublich langweilige Vorrunde hinweg getröstet. Die absolute Wahrheit: Wut, Finesse, Brutalität, Schauspielkunst und natürlich die Fehlbarkeit der Schiedsrichter. Alles kommt ans Licht. Das mit Abstand spannendste in dieser Zeit waren aber nicht die Spiele (ausgenommen die Deutschland-Partien) sondern die fiebrigen Momente danach. Das Überprüfen der eigenen Tipps bei kicktipp.de

Welche Webseite können Sie empfehlen?

Die Wahrheit ist nicht nur auf dem Platz sondern auch im Netz. Der Guardian gibt einem die Chance, jedes WM-Spiel als „Twitter Replay“ zu sehen: da offenbart sich, dass man nur durch die Kommentare bei Twitter ein ganzes Spiel verstehen kann: www.guardian.co.uk/football/world-cup-match-replay

Mitri Sirin ist Nachrichtensprecher beim „ZDF-Morgenmagazin“ und moderiert das „ZDF Wochenjournal“.

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