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Welser

© NDR

Zu meinem ÄRGER: Verlage verpulvern Millionen für Fotos

Mit elf Millionen Dollar könnten Tausende von Mädchen in Afrika oder Asien ein ganzes Jahr zur Schule gehen. Maria von Welser ärgert sich darüber, dass das Geld für Fotos von Promi-Babys ausgegeben wird.

Frau von Welser, worüber haben Sie sich in dieser Woche in den Medien am meisten geärgert?

Wenn Babys zur Welt kommen, ist das immer ein großes Glück, ein kleines Wunder. Wenn sich aber bei der Geburt von Prominentenzwilligen die Boulevardblätter weltweit mit Preisen für das erste Foto überbieten, nur weil die Eltern Angelina Jolie und Brad Pitt heißen, muss ich mich ärgern. Von elf Millionen Dollar ist die Rede. Dabei wissen die deutschen Boulevardblätter, dass solche Fotos nicht die Auflagen im erhofften Rahmen pushen. Mit diesen elf Millionen Dollar könnten Tausende von Mädchen in Afrika oder Asien ein ganzes Jahr zur Schule gehen ...

Gab es auch etwas, worüber Sie sich freuen konnten?

Am Dienstag ist zwar zu später Stunde, aber immerhin in der ARD ein furchtbar notwendiger Film über den Krieg im Kongo gelaufen. „Im Schatten des Bösen“ dokumentiert die unglaubliche Grausamkeit dieses Krieges, in dem vor allem Frauen und Kinder die Leidtragenden sind. Die Autorin Susanne Babila spricht dabei nicht über die Frauen, sondern mit ihnen. Man kann es kaum fassen, schaut dennoch immer wieder hin.

Maria von Welser,  Direktorin des NDR-Landesfunkhauses Hamburg

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