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Berlins Lehrer: Wowereits Schul-Weisheit

Die Lehrer laufen Berlin davon - und der Regierende fordert eine bundesweite Obergrenze für die Bezahlung, um die "Spirale nach oben" zu stoppen. Die Ursache für den Engpass hat Wowereit allerdings selbst geschaffen - nun holen ihn die Gesetze des Marktes ein.

Berlins Regierender Bürgermeister ist nicht eben gesprächig, wenn es um das Thema Schule geht. Abgesehen von seiner legendären Äußerung, dass er seine Kinder, sofern er welche hätte, nicht in Kreuzberg zur Schule schicken würde, kam da kaum was. Jetzt aber hat Klaus Wowereit ausnahmsweise Stellung bezogen. Angesichts der Abwerbung Berliner Lehrer durch reiche Bundesländer fordert er eine bundesweite Obergrenze für die Bezahlung, um die „Spirale nach oben“ zu stoppen. Andernfalls komme das Tarifgefüge ins Rutschen. Wenn’s nur das wäre! Berlin hat aktuell rund 10 000 Lehrer jenseits der 55, und niemand weiß, wer sie einmal ersetzen soll. Die Ursache für den greifbaren Engpass hat Wowereit mit einer beispiellosen Absenkung der Lehrergehälter selbst geliefert: Jungen Akademikern, die Familien gründen oder auch nur schöne Wohnungen beziehen wollen, reicht es eben nicht, 1500 Euro netto zu haben. Schon vor zwei Jahren wollten Berliner Eltern demonstrativ 500 Euro pro Monat drauflegen, um einen guten Pädagogen in Berlin zu halten. Das alles war bekannt. Dennoch hat Wowereit die Gehälter weiter abgesenkt. Nun holen ihn die Gesetze des Marktes ein. Die anderen Länder werden kein Mitleid haben. sve

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