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Fußballweltmeisterschaft: Eine Wurst für die WM (2000)

Zum Schluss waren nur noch zwei Nationen im Rennen: Deutschland und Südafrika. Der Ausgang ist bekannt, Deutschland bekam den Zuschlag, durfte die Fußballweltmeisterschaft 2006 austragen.

Zum Schluss waren nur noch zwei Nationen im Rennen: Deutschland und Südafrika. Der Ausgang ist bekannt, Deutschland bekam den Zuschlag, durfte die Fußballweltmeisterschaft 2006 austragen. Die Entscheidung fiel 2000 und war denkbar knapp, Deutschland siegte mit einer Stimme Mehrheit.

Vielleicht wegen Martin Sonneborn. Der Redakteur des Satiremagazins „Titanic“ schickte 8 der 24 Delegierten, die in Genf zusammengekommen waren, ein Fax ins Hotel, alle mit einem gleichlautenden Angebot. „Let me come straight to the point“ steht da in ein wenig unbeholfenem Englisch, „the point“ ist ein Spezialitätenkorb aus dem Schwarzwald mit Wurst, Schinken, „a wonderful KuKuClock“ und einem Bierhumpen. Und solche Gaben müssen doch für Deutschland einnehmen.

Zwölf Delegierte votierten für Deutschland, elf für Südafrika, einer, der Neuseeländer Charles Dempsey, enthielt sich, obwohl seine Stimme eigentlich hätte Südafrika gelten sollen. Dempsey sagte später, dieses Fax habe ihn aus dem Konzept gebracht. Den Korb hat er übrigens nicht gekriegt, war ja alles falsch. Für die „FAZ“ aber stand ebenso wie für Rudi Völler fest: Martin Sonneborn hat die WM nach Deutschland geholt.

Sonneborn musste sich unter Androhung einer Klage im Streitwert von 600 Millionen DM gegenüber dem DFB verpflichten, nie wieder zu versuchen, eine Fußball-Weltmeisterschaft nach Deutschland zu holen.

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