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Serie Wendekalender: 24. August 1989

Fluchthelfer im Osten inhaftiert, Stasioffizier in den Westen übergelaufen

Das Stadtgericht Berlin hat „den Einwohner von Berlin (West) Stefan Nork“ zu sechs Jahren Haft verurteilt, berichtet ADN. Ihm wird „staatsfeindlicher Menschenhandel“ zur Last gelegt – also Fluchthilfe. Nork „ließ sich zum Zwecke des kriminellen Gelderwerbs vom Leiter der gerichtsbekannten kriminellen Bande Breitfeld anwerben und beteiligte sich an der Organisation und Durchführung von Verbrechen gegen die DDR“. Sein Auto „vom Typ Golf, amtliches Kennzeichen B - CE 9805, wurde eingezogen“.

Ein höherer Offizier der Stasi-Auslandsaufklärung ist nach dpa-Informationen in den Westen übergelaufen. Bonner Regierungsstellen hüllen sich in Schweigen. Unter der Hand wird zugegeben, dass es Parallelen zum Fall des früheren Stasi-Oberleutnants Werner Stiller gebe. Stiller war mit einem Paket Mikrofilme 1979 über den S-Bahnhof Friedrichstraße nach West-Berlin geflüchtet. In der Folge flogen 15 West-Agenten der Stasi auf. Stiller identifizierte auch DDR-Spionagechef Markus Wolf auf einem Foto. Im Ministerium für Staatssicherheit wurde der Vorgang Werner Stiller unter dem Tarnnamen „Schakal“ geführt. loy

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