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Serie Wendekalender: 24. Juli 1989

Mehr als 10 000 Übersiedler in einem Monat, neue Flugrouten zwischen Ost und West

Die 10 000-Übersiedler-Latte ist gerissen: Im Juni kamen mehr DDR-Bürger legal in die Bundesrepublik und nach West- Berlin als je in einem Monat zuvor seit dem Mauerbau. Für 1989 insgesamt rechnet die Bundesregierung mit bis zu 100 000 Übersiedlern.

Staatssekretär Walter Priesnitz im Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen appelliert an die DDR-Bürger, in ihrer Heimat zu bleiben, „damit die Wiedervereinigung der Deutschen nicht in der Bundesrepublik stattfindet.“ Von einer Flucht über Ungarn oder die Tschechoslowakei wird abgeraten: Wer dort aufgegriffen werde, müsse mit Abschiebung in die DDR rechnen.

Die ost- und westdeutschen Fluggesellschaften dürfen innerdeutsche Ost-West- Flüge anbieten – Interflug von Leipzig nach Düsseldorf, Lufthansa von Frankfurt am Main nach Leipzig. Die Routen führen nicht über die innerdeutsche Grenze, sondern durch den tschechischen Luftraum, um alliierte Luftkorridore zur Versorgung West-Berlins nicht zu tangieren. Die CDU kritisiert, eine Neuordnung des Luftverklehrs in der Mitte Europas sei ohne Einbeziehung Berlins nicht denkbar. loy

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