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Serie Wendekalender: 31. August 1989

Der Trabi fährt mit VW-Motor und ein DDR-Flüchtling kommt heil an

Der Trabi wird bald im Herzen ein Polo sein. Ab Mai 1990, so lautet der Vertrag zwischen VW und den Automobilwerken Zwickau, erhält der Trabant einen Polo-Motor, gefertigt in Zwickau. Damit werde, so schreiben die West-Zeitungen, ein Jahr nach der VW-Motorisierung des Wartburg das Ende des Zweitaktzeitalters in der DDR eingeläutet. Die Motorleistung des Trabant werde von 26 auf 40 PS steigen. 1000 „Trabant 1,1“ sollen als „Vorserie“ produziert und an Werksangehörige ausgeliefert werden. In der Grundausführung wird der Trabi-Polo 20 000 Ostmark kosten.

Dem 24-jährigen Dachdecker Ralf Leißring ist die Flucht durch den Teltowkanal von Kleinmachnow nach Zehlendorf geglückt. Es fielen zwar Schüsse, aber offenbar wurden sie nur zur Warnung abgefeuert. Leißring erklärte, er habe nahe der Grenzanlagen gewohnt und die Berichte über die Flüchtlinge in Ungarn im Fernsehen verfolgt. So reifte sein Entschluss, es selbst zu versuchen. Um drei Uhr morgens schulterte er zwei Leitern und fuhr mit dem Fahrrad die 200 Meter zur Grenze. Die Sperranlagen – eine Mauer, ein Zaun und der Kanal – waren relativ schnell überwunden. loy

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