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Serie Wendekalender: 8. April 1989

Fast täglich versuchen junge Männer die Mauer zu überwinden. Die meisten Fluchtversuche aber scheitern.

Am Grenzübergang Chausseestraße ist vormittags ein Schuss gefallen. Laut der Zentralen Erfassungsstelle für DDR-Unrecht in Salzgitter war es der zehnte Schusswaffengebrauch von DDR-Grenzern in diesem Jahr. Zwei junge Männer wollten fliehen, berichtet ein West-Berliner Journalist. Ein Grenzsoldat feuerte aus einer Distanz von vier bis fünf Metern, traf aber nicht – oder er hatte Platzpatronen geladen, vermutet der Journalist. Die DDR-Agentur ADN spricht von einem „Warnschuss“. Die Flüchtenden gaben auf. Abends gibt es einen weiteren Fluchtversuch, diesmal im Norden Berlins. Nach Angaben der West-Berliner Polizei, die sich auf Augenzeugen stützt, wollte jemand mit einem Lastwagen die Sperranlagen durchbrechen, blieb aber hinter der ersten Sperre stecken. Auch am 10. April scheitert der Fluchtversuch von zwei jungen Männern an der Chausseestraße. Sie werden von Grenzsoldaten festgenommen.

Die DDR schickt den „Trabi“ ins Aus. Laut „Spiegel“ planen die SED-Ökonomen, auf eine Weiterentwicklung des Trabant aus Kostengründen zu verzichten. Stattdessen wolle man von Volkswagen die Lizenz zum Nachbau des Polo erwerben. loy

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