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Winfried Kretschmann hat die Angewohnheit, erst nachzudenken und dann zu reden, heißt es.

© Marijan Murat/dpa

Baden-Württemberg: Wie Winfried Kretschmann der beliebteste Politiker Deutschlands wurde

Dieser Grüne, der in Baden-Württemberg die CDU zum Juniorpartner machen könnte. Er trumpft nicht auf, dabei hätte er Gründe. Unser Blende-Tipp.

Der Mann ist voll des Lobes, vielleicht eine Nuance zu lustig für den traurigen Anlass. „Das war eine Eins-A-CDU- Ministerpräsidenten-Rede“, sagt der altgediente Beamte und lächelt. Es ist ein Mittwochabend Ende März, in der Stuttgarter Stiftskirche hat soeben die Trauerfeier für seinen früheren Dienstherrn Lothar Späth stattgefunden. Repräsentant einer Zeit, in der für die CDU in Baden-Württemberg die Welt noch in Ordnung war. In Ordnung heißt: Die CDU regiert und die anderen schauen zu.

Würdenträger und Weggefährten sind erschienen, die Trauerrede hält der amtierende Ministerpräsident. „Wenn wir uns an Späth zurückerinnern“, sagt er, „wird uns warm ums Herz.“ Man glaubt ihm das sofort, die beiden kannten sich gut. Aber dann sagt er noch etwas: „Er ist auch für uns Grüne ein Lehrmeister gewesen. Wie gerne wüsste ich seine Meinung darüber, wie wir das Land zusammen am besten vorwärtsbringen können.“

Zusammen. Und vorwärts. Das mag edel gemeint sein, ist aber Salz in die Wunden der versammelten Unionsprominenz. Die Worte erinnern daran, dass die Landtagswahl vom 13. März vorbei ist und immer noch dieser Grüne das Sagen hat, dass er geradezu triumphal wiedergewählt worden ist nach fünf Jahren Amtszeit und dass er nun die politisch-psychologische Höchststrafe für die Christdemokraten anzubieten hat. Nicht die Opposition, die kennen sie ja, nein, die Mitregierung – aber als Juniorpartner.

Seit jenem Sonntag vor drei Wochen ist amtlich, was vor Kurzem noch undenkbar schien...

Den ganzen Text können Sie für 45 Cent auf Blendle lesen.

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