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Donald Trump begründete das Vorgehen der US-Justiz gegen ihn einmal mehr mit seiner Präsidentschaftsbewerbung. 

© dpa/Brian Cahn

Wahlkampagne der US-Republikaner: Trump verhöhnt Rivalen DeSantis bei erstem Aufeinandertreffen

Der Ex-Präsident verspottet seinen Mitbewerber im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur – und sagt: Nur weil er sich bewerbe, sei die Justiz hinter ihm her.

Es war ihr erster gemeinsamer öffentlicher Auftritt – das traditionelle republikanische Lincoln-Dinner in Des Moines im Bundesstaat Iowa. Und Donald Trump nutzte die Gelegenheit sofort, um seinen schärfsten Rivalen im Rennen um die Präsidentschafts-Kandidatur der Republikaner zu verhöhnen.

Der Ex-Präsident nannte Ron DeSantis spöttisch „DeSanctus“ und forderte die rund 1200 Parteianhänger auf, dem Gouverneur von Florida „keine Chance zu geben“. DeSantis verzichtete dagegen auf direkte Angriffe auf Trump. Beim Lincoln-Dinner konnten beiden Männer und elf weitere Präsidentschafts-Kandidaten für jeweils zehn Minuten reden.

Der Kandidat und ehemalige Kongressabgeordnete Will Hurd wurde ausgebuht, als er Trump vorwarf, sich nur um das Amt des Staatsoberhauptes zu bewerben, um eine mögliche Gefängnisstrafe zu umgehen. Trump muss sich derzeit in mehreren Prozessen vor Gericht verantworten, weitere Anklagen drohen.

Wäre ich nicht angetreten, wäre auch niemand hinter mir her.

Donald Trump, Ex-Präsident der USA

Trump begründete das Vorgehen der US-Justiz gegen ihn einmal mehr mit seiner Präsidentschaftsbewerbung. „Wäre ich nicht angetreten, wäre auch niemand hinter mir her“, sagte er. „Oder wäre ich dabei, mit großem Abstand zu verlieren, auch dann wäre niemand hinter mir her“, sagte er weiter.

Am Donnerstag (Ortszeit) war eine Anklage gegen Trump in der Affäre um die Mitnahme geheimer Regierungsdokumente um mehrere Punkte erweitert worden. Zudem rechnet Trump im Zusammenhang mit der gewaltsamen Erstürmung des US-Kapitols am 6. Januar 2021 mit einer Anklage.

Bereits im März war Trump im Bundesstaat New York im Zusammenhang mit Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin angeklagt worden. Im Bundesstaat Georgia könnte es wegen seiner Versuche, den Ausgang der Präsidentenwahl 2020 zu beeinflussen, ebenfalls zur Anklage kommen.

Der 77-Jährige will sich bei den Wahlen im kommenden Jahr gegen den Demokraten und amtierenden US-Präsidenten Joe Biden (80) durchsetzen, der ebenfalls eine zweite Amtszeit anstrebt. Zuvor muss er sich aber in den parteiinternen Vorwahlen behaupten.

Trotz der Anklagen steigen Trumps Werte in Umfragen. Der Immobilien-Milliardär spricht von einer Hexenjagd und wirft dem Justizministerium unter der Regierung seines demokratischen Konkurrenten und Präsidenten Biden eine politische Kampagne vor. Weder DeSantis, dem bislang die größten Chancen für einen Sieg über Trump eingeräumt wurden, noch die anderen Bewerber haben bislang ein Mittel gegen Trumps Popularität unter Republikanern gefunden.

Nach Einschätzung von Meinungsforschern läuft DeSantis die Zeit davon, um das Blatt zu wenden. Derzeit liegt Trump in Umfragen knapp 30 Prozentpunkte vor DeSantis. (Reuters, dpa)

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