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BERLINER SPITZENKÖCHE verraten ihre Tricks: Rhabarber-Scheiterhaufen

…und den Grappa dazu.

Rasch den letzten Rhabarber kaufen, denn: Das ist ein tolles Sommerdessert! Das Prinzip ist das gleiche wie bei einem Scheiterhaufen mit Äpfeln. Für vier Personen reichen 300 g Rhabarber. Wenn er rosa ist, nicht schälen! Und auch wenn er grün ist, nur ganz leicht die Haut abziehen. Gut waschen und in zwei Zentimeter lange Stücke schneiden. Nun karamellisiere ich die Frucht. Dafür erhitze ich einen Esslöffel Butter und drei Esslöffel Zucker in einer Pfanne: Den Rhabarber kurz darin durchschwenken, etwa drei Minuten, so dass er halb fertig ist. Vom Herd nehmen und auskühlen lassen.

Jetzt brauchen Sie eine Torten- oder Auflaufform, Hauptsache feuerfest. Die wird mit einem Stück Butter ausgerieben. Vier Hefe- oder Rosinenbrötchen in ein Zentimeter dicke Scheiben schneiden und mit der Hälfte davon den Boden der Form belegen. Darauf den karamellisierten Rhabarber verteilen und darauf die verbliebene Hälfte der Brötchenstücke legen. Wie ein Sandwich – mit Rhabarber in der Mitte.

Für den Guss, der nun obendrauf kommt, nehme ich 200 g Creme fraîche, 100 g Sahne, vier ganze Eier, je einen Esslöffel Vanillezucker und Zucker sowie 4 cl Rum oder Erdbeerlikör. Das Ganze einmal aufmixen, anschließend (wer will) mit einem Schneebesen durchschlagen und dann einfach über das Sandwich geben. Zehn Minuten stehen lassen, damit die Feuchtigkeit schön in die Brötchen zieht. Danach bei 120 Grad für rund 45 Minuten in den Ofen geben, bis oben eine leicht hellbraune Farbe zu sehen ist.

Serviert wird der Scheiterhaufen entweder warm, zum Beispiel mit einer Kugel Nuss-Eis. Wenn die obendrauf kommt, schmilzt sie so richtig schön. Oder mit einem Grappa-Vanillesößchen. Sie können aber auch einfach bloß eine Tasse Kaffee dazu trinken.

Kurt Jäger macht Pause und Rezepte für den Tagesspiegel

Der Grappa „Elisi“ von der berühmten Destillerie Berta ist ungewöhnlich und hat nichts zu tun mit dem scharfen Zeugs, das einem meist serviert wird. Cognacfarben durchs Holzfass, heftiger Duft nach reifen exotischen Früchten (und Muskatellertrauben), er rinnt samtweich und wärmend die Kehle hinunter und hinterläßt im Mund eine zarte Süße. Ein Grappa fürs Sößchen – oder einfach so.

Zu kaufen (0,5 Liter) bei Enoteca, Ludwigkirchstr. 11 in Wilmersdorf (32,50 €) und Wein eG, Schönleinstr. 15 in Kreuzberg (36,50 €). not

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