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Gesellschaft: MOTHER’S MOTHER

Die Familiäre.

Kavita Meelu: „Zugegeben, mein Supper Club entstand aus reinem Egoismus: Ich wollte einfach kochen lernen. Und zwar nicht irgendwas, sondern Spezialitäten aus aller Welt. Es ist das Konzept von Mother’s Mother, traditionelle Familiengerichte wieder aufleben zu lassen. Rezepte, die die Großmutter oder Mutter früher gezaubert hat. Das kann ein neapolitanischer Schokoladen-Auberginen-Auflauf sein oder chinesische Dumplings.

Ich habe indische Wurzeln, bin in London aufgewachsen und habe dort Wirtschaft studiert, bevor ich nach Berlin gezogen bin. Ich weiß, wie schwer es ist, genau das zu bekommen, was man früher so gerne bei der Familie gegessen hat. Inzwischen kommen immer mehr Köche auf uns zu. So ist aus dem ursprünglich nur für ein halbes Jahr angedachten Projekt mit 15 Dinnern eines mit Zukunftsperspektive geworden.

Ich möchte, dass jeder ein Mother’s-Mother-Dinner abhalten kann. Nicht nur Profiköche, wie es bislang der Fall ist. Denn es geht nicht nur darum, authentische ethnische Küche zu bieten, wie sie bei aller Heterogenität in Berlin in ihrer Ursprungsform schwer zu finden ist. Das Tolle sind vielmehr die Geschichten dahinter. Die möchte ich in einer Art „Kulinarik-Wikipedia“ zusammenfassen.

Bevor es so weit ist, wird jedoch erst mal ein Fest zum einjährigen Jubiläum stattfinden. In der Markthalle IX mit 70 verschiedenen Köchen aus unterschiedlichen Nationen. Die letzten Dinners fanden ja noch in meiner Wohnung in Kreuzberg statt. So wie Anfang des Jahres, als die Thailänderin Siripen Lingk mit ihrem scharfen Papayasalat den rauen Berliner Winter für einen Moment vergessen ließ. Ich kann es kaum erwarten. Vor allem, weil ich selbst dabei in der Küche stehe. Eine bessere Kochschule hätte ich mir nicht wünschen können.“

ein bis zwei Mal monatlich, Infos unter: www.facebook.com/MothersMother

Protokolliert von Julia Stelzner (2) und Heiko Hoffmann. Die drei Artikel sind gekürzt und dem neuen zitty-Buch „Tisch und Tafel“ entnommen, das ab sofort überall in Berlin zu kaufen ist (8,90 Euro).

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