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Gesellschaft: Berlins mächtigste Zeitung

Die NYT schickt eine neue Korrespondentin an die Spree. Ihr Vorgänger hat Geschichte geschrieben – mit hier dokumentierten Konsequenzen. Ein offener Brief an Alison Smale.

ehr geehrte Alison Smale,

wir hoffen, Ihr Umzug nach Berlin verlief angenehm und Sie sind weich in, äh, Tegel gelandet. Jetzt möchten wir die Gelegenheit nutzen, Sie als neue Korrespondentin der Grey Lady sehr herzlich in unserer Stadt willkommen zu heißen!

Bevor Sie in Gedanken Ihre erste Glosse darüber vorformulieren, wie überraschend freundlich die Einheimischen Sie in Ihrer neuen Heimat empfingen – wir wären keine Berliner, wenn dieser Willkommensgruß nicht an eine Bitte geknüpft wäre.

Auf dieser Seite finden Sie eine unrepräsentative Auswahl der Geschichten, die Ihr Vorgänger Nicholas Kulish und seine Mitarbeiter recherchiert haben. Wir dokumentieren auch die Konsequenzen, die diese Berichterstattung für die Beschriebenenen hatte.

Bitte seien Sie sich also Ihrer Verantwortung für die Berliner Gastronomie, unseren Einzelhandel, die Lokalprominenz sowie das Nachtleben bewusst: Bereits der hauchfeine Strich Ihrer Feder kann aus einem Bratwurstverkäufer einen Frankenstein machen, aus einem Teeladen ein weltweit operierendes Unternehmen und aus einer Dicken im rosa Nicki-Anzug den Comedy-Superstar des wiedervereinigten Deutschlands!

Niemand, wirklich niemand, hat künftig so viel Einfluss auf das weltweite Ansehen Berlins wie Sie. Wir legen unser Schicksal gern in Ihre Hände, denn Sie sind am 9. November 1989 als eine der Ersten zufälligerweise über den Checkpoint Charlie gewandert. Sie hatten bereits das Gespür für den richtigen Ort und die richtige Zeit, da ging Mr. Kulish noch in Arlington, Virginia, zur Schule.

PS: Bevor Sie nach München fliehen, melden Sie sich. Wir kriegen das hin.

PPS: Watergate – so heißt hier ein Club.

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