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Berlin: 1:0 gegen die Hooligans (Kommentar)

Die Bilder aus Kopenhagen bleiben in schlechter Erinnerung. Da prügeln sich vor dem UEFA-Cup-Endspiel britische und türkische Hooligans vor laufender Kamera.

Von Markus Hesselmann

Die Bilder aus Kopenhagen bleiben in schlechter Erinnerung. Da prügeln sich vor dem UEFA-Cup-Endspiel britische und türkische Hooligans vor laufender Kamera. Dänische Polizisten stehen daneben und schauen weg. Dem Vorwurf will sich die Berliner Polizei vor der Fußball-EM Anfang Juni in Holland und Belgien nicht aussetzen. Sie schaut schon jetzt genau hin. Hausbesuche und Visiten am Arbeitsplatz erhöhen den Druck auf notorische Hooligans. Ihnen wird signalisiert: Wir sind bei euch. Wir merken sofort, wenn ihr trotz Ausreiseverbotes die Koffer packt. Wegen solcher Reisebeschränkungen wird die Polizei von Fanbetreuern kritisiert. Deren vorbeugende Sozialarbeit ist unverzichtbar, damit nicht noch mehr junge Fans zu den Gewalttätern überlaufen. Sie betrifft aber kaum den harten Kern. Hier hat die Polizei in den vergangenen Jahren durch den Einsatz szenekundiger Beamter viel geleistet und sich stets auf den neuesten Stand gebracht. Deshalb geht der Vorwurf ins Leere, dass Reisebeschränkungen nur altgediente Fans treffen, die sich längst aus der Szene verabschiedet haben. Ein erster Erfolg der Polizei war das friedlich verlaufene Länderspiel zwischen Deutschland und Holland im Februar. Es steht 1:0 gegen die Hooligans. Nun muss der knappe Vorsprung über die Zeit gebracht werden.

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