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1. Mai-Bilanz: Polizeigewerkschaft zweifelt Statistik an

Der Tag der Arbeit ist in Berlin offenbar gewalttätiger verlaufen als von der Polizei offiziell angegeben: Bei Auseinandersetzungen mit Randalierern sind laut Polizeigewerkschaft mindestens 130 Beamte verletzt und 234 Personen festgenommen worden.

Berlin - Sechs der Beamten hätten im Krankenhaus behandelt werden müssen. "Damit wurden im Vergleich zu 2006 mehr als doppelt so viele Polizisten verletzt", erklärte der GdP-Landesbezirk. Die Polizei hatte die Zahl der verletzten Beamten für beide Tage hingegen mit 58 angegeben und blieb auch auf Anfrage dabei.

Auch die Zahl von 234 Festnahmen an beiden Tagen sei wesentlich höher gewesen als in den Vorjahren, erklärte die Polizeigewerkschaft. "Mit diesen Zahlen relativiert sich der angebliche Erfolg und die Bilanz eines friedfertigen 1. Mai", betonte der GdP-Landesvorsitzende Eberhard Schönberg. Auch viele der eingesetzten Kollegen hätten den Eindruck gehabt, die Gewalt gegenüber der Polizei sei "wesentlich höher" gewesen.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft stieg auch die Zahl der erlassenen Haftbefehle gegenüber dem Vorjahr. Sie lag für beide Tage bei 73, wie die Behörde mitteilte. Vor einem Jahr waren nach den damaligen Mai-Krawallen nur 50 Haftbefehle erlassen worden. Zu den Ausschreitungen in der Walpurgisnacht und am Abend des 1. Mai war es auch in diesem Jahr nach friedlichen Demonstrationen linker Gruppen gekommen. Die Krawalle hatten sich in diesem Jahr zum 20. Mal gejährt. Trotz der erneuten Ausschreitungen hatten Berlins Innensenator Ehrhart Körting (SPD) und Polizeipräsident Dieter Glietsch eine insgesamt positive Bilanz der diesjährigen Einsätze gezogen. (tso/AFP)

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